Es gibt Bands, die scheinen wie aus der Zeit gefallen. 'The Secluded' gehören irgendwie genau in diese Kategorie – und das meine ich im besten Sinne. Meiner Recherche nach bereits 2012 in Frankfurt am Main gegründet, haben sie sich mit viel Enthusiasmus und einigem Rückenwind in der Szene einen Namen gemacht, bevor eine längere Pause kam. Erst 2020 meldeten sich die vier Musiker zurück, doch statt direkt wieder loszustürmen, mussten sie wie alle Künstler mit der Pandemie kämpfen. Stillstand? Fehlanzeige. Die Band nutzte die Zwangspause, um konzentriert an neuem Material zu feilen – ein Glücksfall, wie sich zeigt. Denn mit 'Dreamscape' ist ihnen nun ein tolles Comeback gelungen, das nicht nach Staub riecht, sondern nach frischer Energie. Und ganz nebenbei haben sie sich für dieses Album gleich zwei Produzenten geschnappt, die in der deutschen Musikszene schon seit Jahren als Qualitätsgaranten gelten: Olaf Opal und Kurt Ebelhäuser. Allein diese Namen hätten für Aufmerksamkeit gesorgt – aber es ist die Musik selbst, die das Album trägt.
Musikalisch bewegen sich The Secluded auf einer spannenden Linie zwischen Indie, Alternative Rock und poppigem Punk. Das klingt nach einer wilden Mischung, ist aber in Wirklichkeit genau die richtige Balance aus Eingängigkeit und Kante. Die Songs sind dicht produziert, mit satten Gitarrenwänden, die gleichzeitig druckvoll und melodisch wirken, und einem Gesang, der mal hymnisch, mal melancholisch daherkommt. Es ist diese Art von Rockmusik, die sowohl im Club als auch auf einer großen Festivalbühne funktioniert: voller Drive, mit Refrains, die hängen bleiben, und dennoch genug Tiefgang, um nicht einfach im Hintergrund zu verpuffen. Gerade die Arrangements zeigen, dass die Band ihre Zeit im Studio sinnvoll genutzt hat – da sitzt jeder Break, jede Dynamiksteigerung, ohne dass es konstruiert wirkt.
Besonders interessant ist, wie sehr The Secluded es schaffen, zwischen Ernsthaftigkeit und Spielfreude zu changieren. Manche Stücke tragen eine unterschwellige Melancholie in sich, andere wirken wie kleine Befreiungsschläge, die direkt in die Beine gehen. Selbst das Cover von 'Sweet Dreams' überrascht – nicht in einer bizarr überdrehten Variante wie bei Marilyn Manson, sondern in einer knackigen, tanzbaren Version, die dennoch genug Biss hat, um im Gedächtnis zu bleiben. Insgesamt entsteht so ein Album, das einerseits wie ein Rückblick auf die eigenen Wurzeln wirkt, andererseits aber mit beiden Füßen im Hier und Jetzt steht.
Mein persönliches Fazit: 'Dreamscape' ist ein Album für alle, die sich eine Band wünschen, die nach einer Pause nicht nostalgisch in alten Mustern verharrt, sondern mutig den nächsten Schritt geht. Wer Indie-Rock mit Punk-Attitüde und ein Händchen für große Melodien schätzt, wird hier definitiv fündig. Wer allerdings nur nach glattgebügelter Radioware sucht oder mit Gitarren generell nichts anfangen kann, der wird wahrscheinlich nicht warm damit. Für mich ist es aber genau die richtige Mischung aus Druck, Gefühl und Spielfreude – ein Album, das Lust macht, The Secluded live zu erleben.
The Secluded - Dreamscape
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