Demnächst werden die Nächte sicher wieder länger, und wenn man Pech hat, kriecht dann die Kälte so hartnäckig unter die Türen, dass selbst die beste Wolldecke kapituliert. Genau in diese Zeit hinein werfen 'Argesk' ein neues musikalisches Feuer – eines, das sich eher nach Kathedrale im Kerzenschein als nach Wohnzimmer anfühlt. Am 17. Oktober 2025 erscheint über Matriarch Records das Album 'Moonlight Pyromancy'. Schon der Titel klingt, als müsste man ihn in Hogwarts im Wahlfach „Gefährlich schöne Zauberei“ belegen.
Seit ihrem Debüt 'Realm Of Eternal Night' hat die britische Formation einen riesigen Schritt gemacht. Wo damals rohe Energie alles niederbrannte, lodert heute ein orchestriertes Inferno, in dem Melodie und Aggression nicht nur koexistieren, sondern sich gegenseitig hochschaukeln. Invocation öffnet als schaurig-schönes Instrumental den Vorhang, bevor Accursed Victory mit tragischen Gitarrenlinien ein episches Drama entfesselt.
(M)ein Höhepunkt ist Black Castle Waltz: man sieht förmlich, wie vampirische Adlige im Kerzenschein Pirouetten drehen, während irgendwo im Hintergrund eine Orgel Feuer fängt. Es ist groß, theatralisch und herrlich absurd – und funktioniert gerade deshalb so gut. Mit Wreathing Serpent ziehen Argesk dann alle Register: Der Song baut sich langsam auf, um schließlich wie ein Meteorschauer zu explodieren. Und trotz aller melodischen Pracht bleibt der schwarze Kern stets spürbar – kein Zuckerguss, sondern bitterer Trank mit verführerischem Aroma.
Das Finale liefert der Titeltrack Moonlight Pyromancy, ehe eine alternative Version des Black Castle Waltz inklusive der markanten Schreie von Dean Seddon (Hecate Enthroned) noch einmal für Gänsehaut sorgt. Produziert von Chris Taylor in den Noiseboy Studios und gemastert von Chris Fielding, klingt das Album so detailreich, dass man fast glaubt, zwischen den Riffs ein hexisches Kichern zu hören. Das Artwork von Aghy Purakusuma thront über allem wie ein blutroter Vollmond über einer vereisten Landschaft – atmosphärisch, bedrohlich, wunderschön.
Wer seine Plattensammlung irgendwo zwischen Cradle Of Filth, Hecate Enthroned und Naglfar verortet, sollte sich den 17. Oktober 2025 im Kalender anstreichen. Denn wenn Argesk das Tor zur Finsternis öffnen, ist das Nachtlicht höchstens noch Deko. Und ehrlich: Ich freue mich schon jetzt darauf, die Nachbarn mit diesem Album nachhaltig zu verstören.
Mitternacht brennt: Moonlight Pyromancy bringt Melodic Black Metal auf Touren
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