Was haben eine spanische Grundschule, ein Jahrzehnt an Unsicherheiten und drei Musiker auf drei Kontinenten gemeinsam? Richtig: Einen verdammt guten Song. The Resurrection Club, das klingt nach Gothic, nach düsterem Spleen und nach Friedhofsromantik – doch ihre neue Single „Stone Me in Paradise“ ist vor allem eins: ehrlich. Und emotional. Und ja, ein kleines musikalisches Wunder.
Seit dem 25. April 2025 ist es offiziell: The Resurrection Club sind zurück. Und das nach einer satten Pause von 40 Jahren. Das letzte persönliche Treffen der drei Musiker – Martin Mcleish in Barcelona, Morris Fraser in Edinburgh und Mike Paterson in Melbourne – fand am 20. Januar 1983 statt. Man kann also mit Fug und Recht sagen: Diese Reunion hat sich Zeit gelassen. Doch während viele sich in der Pandemie verloren haben, hat sie diese Band irgendwie wiedergefunden. Sänger Martin Mcleish, mitten in der Lockdown-Welt Spaniens als Kleinunternehmer zwischen Verantwortung, Existenzangst und mentaler Erschöpfung gefangen, suchte – und fand – einen Ausweg: Musik. „Stone Me in Paradise“ entstand in einer Nacht, in der er statt zu verzweifeln einfach anfing zu schreiben.
Das Ergebnis ist ein Song, der sich den großen Gefühlen nicht nur stellt, sondern sie frontal vertont. Es geht um Unsicherheit, mentale Überforderung, den Versuch, in einer chaotischen Welt Haltung zu bewahren. Und irgendwie schwingt zwischen den Zeilen auch Hoffnung mit – nicht zuletzt durch den bewegenden Kinderchor aus einer Grundschule in Barcelona, der dem Track eine zusätzliche emotionale Tiefe verleiht. Die geografische Herausforderung? Gigantisch. Aufgenommen wurde in drei Studios rund um den Globus – digital verbunden, analog inspiriert. Was wie ein logistischer Albtraum klingt, wurde zu einem atmosphärisch dichten Song, der beweist: Emotionen brauchen keine gemeinsame Zeitzone.
„Stone Me in Paradise“ ist damit nicht nur ein starkes Comeback, sondern auch ein Zeitzeugnis. Und eines, das Mut macht – nicht trotz, sondern wegen seiner Entstehungsgeschichte.
The Resurrection Club melden sich zurück – mit „Stone Me in Paradise“

Das Ende von Brucia Records: Schlussakkord für das Label des Ungewöhnlichen

Der April 2025 ist nicht nur der Monat, in dem der Frühling in vollem Takt blüht – es ist auch der Moment, in dem ein kleiner, unbeugsamer Leuchtturm im Meer des musikalischen Mainstreams seine Lichter löscht: Brucia Records macht dicht. Schluss. Aus. Vorbei. Wer jetzt an dramatische Label-Insolvenzen denkt, liegt allerdings falsch – der Abschied kommt würdevoll, ehrlich und mit einem offenen Herzen für alles, was war. Mit Sitz in Genua (Italien) und der klaren Mission, das musikalisch Verstörende, Ungewöhnliche und Unbequeme zu fördern, war Brucia Records seit jeher ein Ort für kompromisslose...
Remaster, Raritäten, Romantik: Phillip Boas Jubiläumsedition

Falls sich irgendwer gefragt hat, was ein Album wie Hair 35 Jahre nach seiner Geburt noch auf dem Indie-Dampfer zu suchen hat – hier kommt die Antwort: Es sieht verdammt gut aus, hat sich bestens gehalten und bringt zur Party nicht nur Kuchen, sondern auch ein ganzes Album voller frischer Songs mit. Hair ist zurück – frisch gebürstet, digital entstaubt, liebevoll restauriert und mit der Energie eines hyperaktiven Voodoo-Zauberers auf Speed.Die Geburt dieses legendären Albums liegt im Januar 1989, einer Zeit, in der Musikvideos noch auf VHS getauscht wurden, das Wort 'Spotify' bestenfalls nach ...