Selten war eine Debut-CD für mich so eindrucksvoll wie die von Magnus Sundström. Nach der Veröffentlichung einiger Songs für diverse Sampler konnte Sundström Cold Meat Industry überzeugen und 1998 erschien das Album "A Rebours". Beim ersten Hören war "A Rebours schwer verdaulich. Zu dicht gepackt ist jeder einzelne Song als dass irgendein Ohrwurm hängen bleibt. Erst nach mehrmaligen Anhören konnte ich mich für dieses Album begeistern, aber nun lässt es mich auch nicht mehr los. Orchestrale, schwermütige und teilweise auch diabolische Musik, die bisweilen mit einem Cello oder Pauken unterlegt ist, zieht einen in den Bann. So scheint die Arbeit von Magnus Sundström auch andere Musiker beeindruckt zu haben. Beispielsweise unterstützt die ruhige und melancholische Musik bei "Mutability" die fast hypnotisch wirkende Stimme von Mark St. John Ellis (Elijah's Mantle, siehe CD-Review von "Angels Of Perversity"). Peter Pettersson von Arcana verleiht mit seinem Gesang dem "Song of Innocence" wehmütige Stimmung oder Mårten Kellerman spricht "Imitation" von Edgar Allan Poe. Mein absoluter Favorit ist aber "The Puritan", das aus der Inspiration der Arbeit Leni Riefenstahls entstand. Doch "A Rebours" lebt nicht nur von Gedichten (Shelley, Poe o. Huysmans) oder dem Mitwirken anderer Musiker. Sundström formt sein individuelles Soundgebilde, zu dem jeder seinen eigenen Zugang findet. Für mich ist zwar nicht immer ganz klar, ob nun die Musik oder (wenn vorhanden) der Text im Vordergrund stehen soll, aber der tiefgreifende Eindruck dieses Albums wird dadurch nicht beeinträchtigt.