Gleich vorweg: jawohl, mir ist die kontroverse Diskussion um Funker Vogt bekannt. Und um gleich den FV Kritikern entgegen zu kommen: sicher, Funker Vogt ist wahrlich nicht eine Band, die man in Zusammenhang mit innovativer Musik nennt. Genauso richtig ist es, dass sich das Niveau der meist englischen Texte dem Innovationsstand anpasst. So sehe ich die Möglichkeit, dass ein Funker Vogt Hasser diese Rezension schreibt und das Album mit 1-2 Sternen straft. Davon abgesehen, dass dieses Album einen persönlichen Wert für mich hat, werde ich jetzt allerdings die Gegenseite vertreten. Zuerst einmal fällt der produktionstechnische Sprung nach vorne auf. Im Vergleich zu „We came to kill“ hat sich einiges getan. Ein differenzierteres Klangbild und satte Bässe zeichnen dieses Album aus. Da sich die Technik und auch die Möglichkeiten einer Band, ihre CD aufzunehmen, verbessern, fällt Execution Tracks im Vergleich zu heutigen Releases natürlich etwas ab. Gut, los geht es mit „Civil war“. Mit 7:26 Minuten ist er einer der längsten Funker Songs. So lässt er sich auch erst einmal etwas Zeit und baut sich langsam auf, bis Jens Kästel dann mit den typisch verzerrten Vocals über die Brutalität und Unsinnigkeit von Bürgerkriegen singt. Nach den ebenso treibenden „The Voices Of The Dead“ und „International Killer“ wird es dann „Fortunes Of War“ etwas gemächlicher, die Aggressivität bleibt allerdings erhalten. „Tragic Hero“ dürfte hinlänglich bekannt sein. Sicher nach wie vor der Funker Vogt Song schlechthin. Schnell, melodisch und ein zum Mitsingen einladender Refrain. Lädt zum Tanzen ein. Im Prinzip wird Abwechslung auf diesem Album recht klein geschrieben. Über allen Songs thront die verzerrte und wütende Stimme Kästels und begleiten die meist mehr, mal weniger nach vorn preschenden, doch recht simpel gestrickten Songs. Eine Ausnahme stellt „Seelenwanderung“ dar. Ein gemäßigtes Instrumentalstück mit den ach so beliebten Sprachsamples. Viele Worte zu verlieren lohnt nicht. Man bekommt hier mal wieder genau das, was man von Funker Vogt erwartet. Und im Gegensatz zum neuen Release „Navigator“ gibt es hier noch richtig auf die Zwölf (ohne jetzt Navigator damit bewerten zu wollen). Das bedeutet auch, dass der Verzerrer für den Gesang ohne Unterlass eingesetzt wird und gesangliche bzw. stimmliche Variationen hier quasi nicht existent sind. Wenn ihr Gefallen an Funker Vogt gefunden habt und es etwas härter mögt, ist das hier sicher ein Album, dass ihr euch in das CD-Regal stellen könnt. Anbei: was sich Zoth Ommog vor 8 Jahren beim Veröffentlichen gedacht hat, weiß ich nicht. Es gibt vom Album die limitierte Edition A mit dem Bonussong „King For A Night“ und die Edition B mit dem Extratrack „Black Rain“. Diese CDs dürftet ihr im Laden kaum noch finden. Aber „Execution Tracks“ wurde von Repo Rec. wiederveröffentlicht, so dass wir hier auf 14 Songs kommen. Die beiden Bonussongs sind in diesem Fall: 13. Civil war (Vogt Scope Mix) 14. Martians on the Moon".