Manchmal schreibt das Leben die besten Horrorstorys – oder eben vier Jungs aus Regen, die seit der Grundschule zusammen Musik machen und irgendwann beschlossen haben: „Lass uns als Untote weitermachen, das hält länger.“ Aus dieser traditionsreichen Freundschaft, durchsetzt mit schillernden Sonnenbrillen, College-Jacken, Zombie-Make-up und einer beeindruckenden Immunität gegen Peinlichkeiten, entstand die Horror-Punk-Band 'The New Warrings'.
Was also als Grundschulprojekt begann, entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Mischung aus Walking-Dead-Theatergruppe, Punkrock-Familientherapie und musikalischem Geisterbahn-Betrieb. Jetzt, am 15. November 2025, erscheint ihr Debütalbum 'Punkrock Undead' – streng limitiert auf 260 handnummerierte Digipaks, gefertigt unter Einsatz von bemalten Fingern, Sehnenscheidenentzündung und Biermischgetränken, die vermutlich selbst Zombies umhauen würden. Eine Band, die schon beim Betreten einer Redaktion den Satz „Dahinter: Zombies!“ auslöst, hat meinen Sympathiebonus jedenfalls sicher.
Musikalisch liefert 'Punkrock Undead' nicht nur Horror-Punk – die Platte klingt, als wäre der Wald rund um Regen plötzlich das Epizentrum einer sehr gut gelaunten Zombie-Revolution geworden. Die Songs versprühen genau diesen Mix aus Witz, Rotzigkeit und morbider Bodenständigkeit, den man von vier langjährigen Freunden erwartet, die sich gern in einer Mischung aus Kunstblut, Staub und Walderde wälzen. Der Sound ist meiner Meinung nach rau genug, um Punkrock-Fans glücklich zu machen, aber durchdacht genug, um nicht in billige Splatter-Klischees abzurutschen. Die Gitarren schrammeln mit angenehm räudiger Energie, der Bass rollt wie ein Zombie auf Koffein, und das Schlagzeug treibt alles gnadenlos nach vorn – Johnny Justice heißt schließlich nicht zufällig so.
Die Songtexte? Eine liebevolle Mischung aus Horrorfilm-Referenzen, Selbstironie und Alltagsbeobachtungen aus der Perspektive von Leuten, die ihre eigene Wiederauferstehung mit Humor nehmen. Die Band zitiert filmische Vorbilder aus den 80ern und 90ern, verweist augenzwinkernd auf ikonische Figuren wie Freddy Krueger oder Elm Street, und macht gleichzeitig klar: Horror muss nicht ernst sein – aber Leidenschaft schon. Besonders charmant ist, wie die Band ihre Untoten-Identität ins Gesamtkonzept integriert: Grabsteine auf der Bühne? Ja, aber bitte mit regionalem Bezug. Zombified Bühnenoutfits? Sicher, aber kombiniert mit einer bayerischen Lässigkeit, die man nicht nachmachen kann. Es ist Punk, der nicht versucht zu gefallen, sondern einfach Spaß hat – und genau das macht das Album für mich so erfrischend.
'Punkrock Undead' ist ein Debüt, das genauso viel Herz wie Herzlosigkeit besitzt – je nachdem, wie gut die Schminke hält. Das Album eignet sich hervorragend für alle, die Punkrock lieben, der nicht nur hart und schnell ist, sondern auch Humor, Persönlichkeit und eine Geschichte dahinter hat. Perfekt für Hörer, die bereit sind, sich von einer Horde niederbayerischer Untoter anlächeln zu lassen. Weniger geeignet ist die Platte für alle, die anspruchsvolle Konzeptalben erwarten, Hochglanzproduktionen ohne Dreck unter den Nägeln oder tiefenphilosophische Lyrics über kosmische Einsamkeit. Hier geht’s eher um Spaß, Freundschaft, Horror-Kult – und darum, wie man das alles mit Bier, Schminke und einer Prise Woid in Musik verwandelt. Kurz gesagt: 'The New Warrings' liefern ein Debüt, das lebendiger ist als jede Zombie-Apokalypse es je sein könnte.
The New Warrings - Punkrock Undead
Make Pfingsten schwarz again! Die ersten WGT-Bands sind bestätigt
Kaum hat man also das Halloween-Make-up aus dem Teppich gekratzt und die letzten Kürbisse in die Biotonne geworfen, da werfen in Leipzig schon wieder die Nebelmaschinen ihre Schatten voraus: Das Wave-Gotik-Treffen 2026 nimmt Form an – und wie! Während der Rest der Welt noch Adventskalender zählt, sortiert die schwarze Szene bereits ihre Netzhemden nach Bühnentauglichkeit. Die Veranstalter haben offenbar Blut geleckt (veganes, selbstverständlich), denn gleich mehrere Wellen von Bestätigungen haben die Szene in den letzten Tagen in Aufruhr versetzt. Und was für Namen da schon auf der Liste stehe...
E-Tropolis Festival 2026: Wenn Oberhausen wieder unter Strom steht!
Der Frühling in 2026 wird wieder elektrisch – und zwar nicht, weil die Strompreise steigen, sondern weil sich am 28. März 2026 in der Turbinenhalle Oberhausen alles dreht, blinkt und brummt, was in der dunklen Szene Rang, Namen oder wenigstens schwarze Klamotten hat. Das E-Tropolis Festival geht in die nächste Runde und schickt wieder Schockwellen aus Dark Electro, EBM, Industrial und Synthpop quer durch den Ruhrpott. Wer jetzt schon anfängt, die Tanzstiefel zu polieren, liegt genau richtig.Die Headliner könnten dunkler kaum sein: ‚Project Pitchfork‘, ‚Combichrist‘ (mit exklusivem Oldschool-Se...