Während andere Acts gerade ihren vierten Aperol Spritz am Festivalgrill schlürfen, brennt Psyclon Nine bereits die dritte Location in Schutt und Asche. Nero Bellum und seine infernale Truppe sind mitten in der Devil’s Work Tour XXV – der ersten von gleich zwei angekündigten Europa-Touren in diesem Jahr. Anlass ist das neue Studioalbum 'And Then Oblivion', das nicht nur mit dystopischer Wucht daherkommt, sondern auch gleich mal die Genre-Schubladen in Brand setzt.
Industrial Rock, Metal, Ambient, Trap und eine ordentliche Portion Deathcore – Bellum selbst beschreibt die Entstehung des Albums als gezielte Grenzüberschreitung. Die Singles I Choose Violence und Devil’s Work geben eine deutliche Marschrichtung vor: kompromisslos, düster, episch. Und wer sich fragt, was sich hinter dem charmant verstörenden Songtitel CRWLNG FRM CNT T CSKT verbirgt – ja, auch dafür gibt es ein Video, das so klingt und aussieht, als würde ein Exorzismus mit VHS-Ästhetik gefilmt.
Die Tour startete am 1. Juli in Edinburgh und führt Psyclon Nine quer durch Europa – von Großbritannien über Portugal und Finnland bis nach Deutschland. Mit Auftritten beim Castle Party Festival in Bolków und dem Amphi Festival in Köln sind auch zwei Pflichttermine der schwarzen Szene dabei. Wer es intimer mag, findet die Band außerdem am 13. Juli in Leipzig, am 16. in München, am 17. in Berlin und am 18. Juli in Hamburg – vermutlich schwitziger, enger und intensiver als so mancher Saunaaufguss.
Und weil Bellum offenbar Blut geleckt hat (vielleicht sein eigenes?), geht es im September gleich weiter: Diesmal als Special Guest der Genitorturers mit neun UK-Terminen und weiteren Shows in Belgien, Österreich und Deutschland. Mehr Wahnsinn, mehr Lärm, mehr Psyclon Nine. 2025 mag schon zur Hälfte vorbei sein, aber was Bellum da gerade entfacht, klingt nach einem düsteren zweiten Akt. Wer dabei sein will, sollte sich warm anziehen – oder besser gleich das schwarze Netzhemd rausholen.
Teuflisch gute Rückkehr: Psyclon Nine touren durch Europa

NDW reloaded: The Grab Society covern Da Da Da auf ihre ganz eigene Art

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