Hamburg hat schon viele Exorzismen erlebt – allerdings meist nach zu viel Astra und Fischbrötchen. Ab dem 07. Oktober wird’s nun ernst, denn das Miskatonic Theater bringt „My Best Friend’s Exorcism“ nach Grady Hendrix’ gleichnamigem Bestseller live auf die Bühne des Haus 73 am Schulterblatt. Damit schreibt das Ensemble erneut Geschichte: Weltweit ist es die einzige Theatertruppe, die offiziell die Rechte für eine Bühnenversion des Romans erhalten hat. Und die läuft auch nur in Hamburg, nur im Oktober und November – kein Streaming, kein Tournee-Ableger, kein zweiter Versuch. Wer also dabei sein will, sollte sich besser die dämonischen Termine in den Kalender ritzen.
Grady Hendrix selbst – der Meister des bissigen Horrors mit Herz – ist ebenfalls im Gespräch für einen Auftritt in Hamburg. Es wäre die Krönung für eine Produktion, die schon jetzt in der Szene als Coup gehandelt wird. Denn wie gewohnt verbindet das Miskatonic Theater auch hier deftigen Horror mit jeder Menge Humor und einer gehörigen Portion Coming-of-Age-Drama. Kurz: „The Exorcist“ trifft auf „Stand By Me“ mit Neonröhren und 80s-Vibes.
Doch die dämonische Reise endet nicht an der Elbe. Im Oktober packt das Miskatonic Theater seine Zelte – oder besser: seine Nebelmaschinen – und zieht nach London. Auf dem legendären GrimFest, dem Horror-Theater-Festival schlechthin, stehen sie als einziges deutsches Ensemble auf der Bühne. Mit im Gepäck sind drei Stücke, die schon längst Kultstatus genießen: „Der Flüsterer im Dunkeln“, „Dagon“ und „Pickmans Supermodel“. Alle drei werden vorab in Hamburg aufgeführt, bevor sie auf der Insel die britische Gothic-Gemeinde in Angst und Verzückung versetzen.
Gegründet wurde das Miskatonic Theater 2021 von Filmemacher und Autor Lars Henriks sowie Schauspielerin und Produzentin Nisan Arikan. Was damals auf einer Freilichtbühne in Harburg begann, ist heute eine Institution: Horror auf der Bühne – technisch ausgefeilt, mit einem eingeschworenen Ensemble und einer Fan-Community, die fast schon Kultcharakter hat. Neben den großen Inszenierungen sorgen interaktive Donnerstagsformate wie die Horror-Game-Show „Dreadnight“, das schräg-politische „Demokraten & Dragons“ oder internationale Horror-Kurzfilmslams für Dauerbetrieb im Haus 73.
Das Motto des Theaters bringt es dabei auf den Punkt: Horror ist, wenn alle Spaß haben. Und wer schon immer mal Dämonen, Lovecraft-Monster und Politiker in Pen-&-Paper-Szenarien in einem Programm vereint sehen wollte, der findet hier sein Mekka. Alle Infos, Termine und Ticketlinks: miskatonictheater.com