Christopher Walton war ein Teil des Dark Ambient Duos Endura und geht nun mit seinem Projekt TenHornedBeast eigene Wege. Nach zwei veröffentlichten CDRs erscheint bei Cold Spring nun das erste reguläre Album namens "The Sacred Truth", nachdem TenHornedBeast auch schon auf dem Cold-Spring-Sampler "Swarm" vertreten war. Das matte und minimalistische Digipack und die relativ kurze Tracklist lassen voreilig auf eine EP schließen. Dem ist aber ganz und gar nicht so, denn die fünf Tracks bringen es auf eine Spieldauer von über 65 Minuten. Christopher Walton stößt uns in dieser Stunde in tiefste Abgründe. Drone bzw. Death Ambient auf die Spitze getrieben. Synthie-Strings sorgen bei "Oppression Sacrament" für die Melodie, infernalischer Gesang, der sich so anhört, als ob ein Dämon in der Tiefe der Erde trauert, Pauken-artiges Donnern und verzerrtest Dröhnen lassen jegliches Licht verblassen. Doch das war nur der Anfang. Mit dem 18-Minüter "Our Lady Of The Lightning Bolt" fängt die diabolische Reise erst richtig an. Bedrohliches Dröhnen und hohe, leicht kreischende Töne geben sich ein kontrastartiges Auf und Ab. "Strength Through Fear" beschränkt sich auf Cello oder Kontrabass-Strings, die von ein paar hallenden Geräuschen untermalt werden. Der mit 22 Minuten längste Track "In The Teeth Of The Wolf" legt den Fokus wieder auf hohe Feedback-Töne, die von einem metallischen Grollen begleitet werden. Gitarren-Riffs und ein Schlagzeug, das eine Art Marsch trommelt sowie tiefe Töne lassen sich den Song im Laufe seiner Spielzeit verändern. Der letzte Track "Christus Nox" lässt die aufgebaute Spannung frei und bildet mit waberndem Dröhnen einen gedämpften Abschluss. "The Sacred Truth" ist ein ungewöhnliches und sehr intensives Album, das Aufmerksamkeit fordert. Die dargebotene, abgründige Tiefe ist sicherlich nicht für jedermann, aber für diejenigen, die sich darauf einlassen, eine nachdrückliche Erfahrung.