Das nächste Werk der drei sich nur wenig ernst nehmenden Münchner steht in den Regalen der Plattenläden unserer Nation. Elf neue Hymnen mit den bekannten, glücklich machenden, unbedarften Texten – diesmal ganz ohne König Fußball - werden sommergerecht dargereicht. Wieder beschränkt man sich mit 40 Minuten auf das Wesentliche und wirft die bekannten Ingredienzien in den Kochtopf, rührt kräftig und teilt mit der großen Fun-Poprock-Kelle an die Jünger aus, die hungrig mit ihren blechernen Näpfen selig auf diesen Moment gewartet haben. Jaja, auch ich gehöre zu den zu Fütternden, ist ja auch ok sich auf die Songs genauso zu freuen, wie auf das Weissbier im Biergarten, das jeden Sommer erneut zum Glücklichmacher wird. Den Schmunzeltext mit verdreht naiven Feststellungen verstecken die drei Burlis diesmal bei der Single ‚Alles Roger’, mit ‚995er Tief über Island’ bekommen wir die lange erwartete Fortsetzung der Beach-Boy-Surfer-Hymne ‚Wellenreiten’ und die Synthie-Flächen offenbaren sich diesmal in ‚Mo(nu)ment. Insgesamt scheint mit ‚La Bum’, wenn der Titel dies auch nicht vermuten lässt, die Platte zum Sommer der Liebe der Sportfreunde an den Start gegangen zu sein, drehen sich doch ganze vier Songs ums Vermissen, Geben, Nehmen und Wiederhaben wollen. Neben ‚Alles Roger’ gibt es zwei weitere Songs die man lieb haben muss: Das langsame ‚In unmittelbarer Ferne’ mit einer Liebeserklärung im charmant-bekannt unprofessionellen Gesangsstil und ‚Anders als auf Ansichtskarten’ mit wave-angehauchtenm Gitarren-Geschrammel, einem synthetischen Drum-Beat und dem wohl besten Text von ‚La Bum’. Nix Neues im Süden aber gekonnt nachgelegt, wie schon bei den letzten drei Alben. Ein Stückchen Philosophie zum Schluss: „Eine Doktrin ist keine Medizinerin, eine Blockade ist keine hippe Berlin-Limonade, Bebop ist kein Schlitten, Die Sugababes sind nicht Atomic Kitten.“