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Robyn - Robyn
Was ist mir denn hier auf den Tisch geflattert? Robyn, der "...mörderischste und gewinnendste Popstar der Welt..." hat das "....überzeugendste Popalbum..." mit dem Titel "Robyn" Anfang August in die deutschen Läden gebracht. Aha? Doch Moment, wer ist Robyn? Robyn ist ein platinblondes weibliches Wesen von 27 Jahren aus Schweden. Mit 13 Jahren wurde sie für den Musikmarkt entdeckt und kurze Zeit später nahm sie BMG unter Vertrag. Mit 17 Jahren durfte sie erstmals ganz weit über den Tellerrand schauen, denn unter Mithilfe des Britney Spears Produzenten Max Martin landete sie mit der Ballade "Show Me Love" einen Welthit. Robyn war ein One-Hit-Wonder. Nach zwei erfolgreicheren Jahren als gefeiertes Popsternchen in den USA folgten dann also Zeiten der Verbitterung und auch ein Nervenzusammenbruch, denn für die Plattenfirmen war sie keine Künstlerin, sondern nur Ware. Robyn verließ die USA. Stark beeindruckt von der Musik von The Knife, die ihr nach der Ankunft in der Heimatstadt Stockholm in die Hände fiel, versuchte sie eigene musikalische Ideen und Grenzen auszuloten. Dabei entstand zusammen mit den Geschwistern von The Knife die Single "Who's That Girl". Diese Single, die zum ersten Mal ihre eigene Handschrift trug, schickte sie ihrem Plattenlabel zu. Und diese Single wurde abgelehnt. Das Fass war für Robyn übergelaufen und sie kaufte sich aus ihrem Plattenvertrag frei, um ein eigenes Label zu gründen. Konichiwa Records entstand. Bereits vor zwei Jahren brachte sie in Eigenregie ihr Album "Robyn" in Schweden mit Erfolg heraus und versucht nun in Deutschland und Großbritannien ihr Glück. Charakterlich sicherlich gereift und mit genügend Energie ausgestattet ist sie nun bereit, den Angriff auf die Spears, Aguileras, Stefanis zu wagen. Bleibt nun zu klären, wie es um die Musik steht. Vorweg, es handelt sich um eine Mixtur aus Hip Hop, eingängigem Pop, ein wenig R'n'B und Techno. Ein "Curriculum" eröffnet das Album. In druckvoller Sprechweise wird uns von einem Herren mitgeteilt, mit welch einem großartigen Wesen wir es nun gleich zu tun bekommen. Und im ersten Stück "Konichiwa Bitches" trägt Robyn ihre eigene Lobhudelei im Sprechgesang, gepaart mit harten Beats, vor. Sie erinnert sich an ihre schwachen Tage, wo sie sich immer wieder selbst auf die Schulter klopfen musste und sich instruierte, dass sie "...der heiße Scheiß...", das "...ultra grrrl ..." ist. Missy Elliot winkt uns während des gesamten Songs freundlich zu. Eine ähnliche musikalische Richtung schlägt der zweite Song "Cobrastyle" ein. Eingängiger, gitarrenlastig und weniger Hip Hop infiziert kommt "Handle Me" daher. Thematisch dreht es sich um zwischenmenschliche Abfuhren, weil die Kragenweite nicht ausreicht. Sicherlich kein schönes Thema. Der Hip Hop wird dann im weiteren Verlauf immer klarer von der CD verbannt und reiner, eingängiger Pop hält Einzug. Das Thema Liebe und zwischenmenschliche Beziehungen sollen von nun an im Vordergrund stehen. Streicher und eingängige Melodien, dazu Robyns hohe, mädchenhafte Stimme sorgen für ein herzzerbrechendes Feeling. Leider verleiht es der gesamten CD einen Hauch von Naivität und Teeniepop, was wohl aus der Kombination von Text und Stimme liegt. "Who's That Girl" finden wir etwa in der Mitte der CD. Auf diesen Song war ich gespannt, denn hier arbeiteten The Knife mit Robyn zusammen. Die Handschrift von The Knife ist deutlich heraus zu lesen. Aber auch hier wirkt die Musik doch wieder kindlich. Nach einer Nummer im Discopop und zwei niedlichen Balladen erreicht den Hörer ein souliges R'n'B Stückchen mit kräftigem Glockenspiel. Auch das noch! Behutsam werden wir dann mit "Anytime You Like" wieder aus Robyns Reich entlassen. Während des mehrmaligen Durchlaufens der CD sah ich deutlich vor meinem geistigen Auge die Zielgruppe dieser Platte: sehr junge Menschen, die sich von den einschlägigen großen Musiksendern inspirieren lassen. Somit falle ich wohl schlichtweg aus der Zielgruppe und kann dieses Album wohl nicht gebührend würdigen. Ich bin mir aber ganz sicher, dass Robyn eine Menge Anhänger finden wird. Mein Herz konnte das Album auch nach ganz vielen Chancen nicht erreichen. Da Plattenkritiken total subjektiv sind und es immer darum geht, wie es ins Ohr oder ins Herz des Schreibers geht, kann ich persönlich dieser Platte nur 2 Punkte geben.
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