Eine weitere Zugabe zum Harsh-Electro-Industrial-Sektor steuerte am 24. April diesen Jahres der New Yorker Frank Mokros aka Synth-Etik bei. "Waiting For The Rapture" ist neben ein paar weiteren Veröffentlichungen bereits sein viertes Album auf Hands Productions. Dieses vorverurteilte Genre war leider auch der Grund, weswegen die CD längere Zeit auf dem Abzuarbeiten-Stapel lag. Als dann doch die Muse zur Bewertung einsetzte, stellte sich Erstaunen ein, denn nebenher fließen Rhythmic Noise-, IDM und Sprach-Sample-Einlagen in die Gestaltung der Tracks ein und nerviger Gesang gehört hier nicht zum Repertoire. Aufgrund der Kritik meiner Kollegin Susanne zum Vorgänger würde ich "Waiting For The Rapture" als direkten Nachfolger von "Phantom" deklarieren, auch wenn dieser mir musikalisch nicht vorliegt. Krachend, unberechenbar, fesselnd und faszinierend sind gleichwohl meine primären Attribute, die nach dem ersten Hören im Kopf hängen blieben. Fernab der üblichen nur-Krach-mach-Mentalität überrascht "The Second Coming" derartig, als ob Frank probiert, alles, womit der Sampler schon für die Albumproduktion gefüttert wurde, arg zerstückelt aber auch zeitgleich vorzuführen und sich dabei verstolpert. Mit einer in-the-mix-Überleitung zu "Gift Of Salvation (Formantor)" wird dann zwar zu Beginn der obligatorische 4-2-floor-Beat bemüht, der noch des Öfteren auftaucht, doch eröffnet sich im zweiten Teil das Bemühen mit untanzbaren Breaks die Hörbarkeit in den Vordergrund zu rücken und weniger Rücksicht auf volle Clubtauglichkeit zu nehmen. Genau diese Vorgehensweise zeichnet das Album aus bzw. werden Club-Songs wie "05212011" mit wirren technoiden Electro-Sounds angereichert und das Ende naht überraschend zeitiger als gewünscht. Im Übrigen klappert, rasselt und rummst es klar, leicht bis stark verzerrt, was der geneigte Electro-Harshi mit etwas Anspruch hoffentlich mit echter Begeisterung zu würdigen weiß. Denn "Waiting For The Rapture" ist endlich mal wieder ein kleines und intelligentes Ausrufezeichen.