Manchmal braucht man keine Therapie – nur ein gutes Paar Kopfhörer und Meteora. Mit Broken Mind bringen die Ungarn wieder alles mit, was das Symphonic-Metal-Herz höherschlagen lässt: Bombast, Dramatik und das gute Gefühl, dass Pathos hier endlich wieder Spaß macht. Am 17. Oktober erscheint die neue EP über H-Music, und sie zeigt eine Band, die nicht nur ihre Trilogie fortsetzt, sondern sich selbst neu erfindet.
Schon der eröffnende Titelsong „Broken Mind“ klingt, als hätte jemand die emotionalen Sicherungen rausgedreht. Epische Keyboardflächen, donnernde Gitarren und Noémi Hollós kristallklarer Gesang treffen auf Máté Fülöps infernales Growling – ein Gegensatz, der perfekt funktioniert. Keyboarder und Komponist Attila Király nennt den Song „etwas ganz Besonderes“ – und das hört man: große Melodien, große Gefühle, kein Gramm Zurückhaltung.
Mit „Morningstar“ folgt ein Wechselspiel aus Licht und Dunkel, Schönheit und Raserei. Die Band jongliert gekonnt zwischen filigranen Melodien und brachialen Metal-Ausbrüchen, so elegant, dass selbst Epica und Sirenia neidisch lauschen dürften. „Elysion“ schließlich wirkt wie eine dunkle Ballade über verlorene Welten – getragen von Attilas überraschend warmer Stimme, die zwischen Kraft und Melancholie pendelt. Und dann kommt „In My Name“: ein Finale, das sich Schicht um Schicht aufbaut, bis alles in orchestraler Größe explodiert. Ganz ehrlich: Wer da keine Gänsehaut bekommt, hört vermutlich lieber Fahrstuhlmusik.
Produziert wurde Broken Mind mit hochkarätiger Unterstützung – unter anderem von Nino Helfrich (Thrash Cult, Traces Of A Life) und Joel Wanasek (Machine Head, Dååth). Das Artwork stammt von Dronicon Films, die schon für Swallow The Sun und Katatonia visuelle Magie erschaffen haben. Das Ergebnis: ein Sound, der sich anfühlt wie ein Sinfonieorchester auf einem brennenden Schlachtfeld – nur schöner. Meteora liefern mit Broken Mind also den besten Beweis, dass Symphonic Metal noch lange nicht auserzählt ist. Groß, gefühlvoll, theatralisch – und trotzdem sympathisch bodenständig. Die Monster im Kopf dürfen also bleiben – Hauptsache, sie haben so einen guten Soundtrack.
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Symphonic Metal mit Herz und Donner: Meteora heilen die Seele mit „Broken Mind“

’Emmon’ – Schwedens Electro-Queen krönt sich mit „Icon“ selbst

Was ist bloß mit Schweden los? Erst bringen sie uns ’Kite’, ’Agent Side Grinder’, ’Covenant’ – und jetzt haut ’Emmon’ mit Icon das nächste elektronische Schwergewicht raus. Möglicherweise fließt in Stockholm kein Leitungswasser, sondern synthetisierte Basslinien. Kaum hat sich Emma Nylén mit ihrem preisgekrönten Comeback-Album Recon (2022) zurück an die Spitze der europäischen Elektronikszene katapultiert, legt sie mit Icon nach – einem Album, das klingt, als hätte jemand den Strom direkt auf die Tanzfläche gelegt.’Emmon’ bleibt dabei ganz sie selbst – nur lauter, härter, selbstbewusster. Man ...