Wer bei „Stuka“ nur an düstere Geschichtsstunden denkt, hat den elektronischen Bunker verpasst, in dem sich Finnlands brachialstes EBM-Biest seit Jahren verschanzt hat. Am 21. Februar 2025 sprengen sie mit Electronic Body Metal ihre dritte Vollbedienung aus Wut, Wahnsinn und Warhammer 40K durchs multiversale Raum-Zeit-Kontinuum – und das mit Schmackes! Willkommen also in einer Welt, in der religiöser Fanatismus, nie endende Kriege und faschistoide Strukturen nicht kritisiert, sondern vertont werden – mit pochenden Basslines, metallisch-verzerrten Vocals und der Ästhetik eines Bolter-Salven-Gemäldes. Die klangliche DNA der Band erinnert an einen exzessiven Gentest zwischen Nitzer Ebb, Priest, Die Krupps und dem spirituellen Endgegner Manowar, während sich Mortiis mit Amiga-Retro und Bolt Thrower um die letzten MIDI-Reserven streitet. Das Ergebnis ist, gelinde gesagt, eine auditive Schlachtplatte.
Verantwortlich für Musik und Produktion ist Blackworm, der das Album sowohl bei Space Hulk Studios als auch bei Sound of Terror Studios einprügelte, um es dann gleich selbst zu mischen und zu mastern. Die Texte – bei so einem Konzept natürlich keine Nebensache – stammen überwiegend von 01101001 01111010 01100001 (ja, das ist ein Name und kein Computerschaden). Die Tracks Sunset of the Corrupted basiert lyrisch auf Texten von Hildegard von Bingen (mittelalterlicher Gänsehautfaktor inklusive), während Eternal Faith gemeinsam mit Luna Wolf entstand.
Man könnte sagen: STUKA liefern den Soundtrack für den letzten Krieg der Menschheit – tanzbar, martialisch, übertrieben episch und doch mit einem zwinkernden Auge versehen. Wer sich nach dem ersten Track nicht mindestens wie ein servorüstungsbewehrter Techno-Kleriker fühlt, hat entweder kein Herz oder nie Front 242 gehört. Also: Standardinfanteriegewehr laden, Glauben stärken und tanzen – das Imperium verlangt deinen Schweiß!
Stuka – Industrial-Epos trifft auf Kriegswahnsinn!

Parc de Triomphe: Ein bisschen verstörend, sehr faszinierend: Neue Single Angst angekündigt

Während andere am 1. Mai Maibäume schmücken, veröffentlichen 'Parc de Triomphe' lieber einen Song, der uns das Herz in den Hals treibt. 'Angst' heißt das neue Werk der Wiener New-New-Wave-Formation – und nein, das ist kein verfrühter Halloween-Gag, sondern ein düster glühender Brocken deutschsprachiger Gegenwarts-Melancholie. Schon der erste Takt lässt die Sonne verblassen: elektronische Nebelschwaden, ein pulsierender Beat, der sich wie eine schmale Fluchtleiter durch das Gefängnis aus Erinnerungen windet. „Ich hatte solche Angst“, singt die Stimme – oder sagt sie das eher? Emotionslos, dista...
Festplatten-Crash? Egal! Daniel Graves baut Close to Human wieder zusammen – besser denn je

Während der Frühjahrsputz bei den meisten mit Wollmäusen und Kabelsalat endet, hat Daniel Graves von 'Aesthetic Perfection' stattdessen ein komplettes Album aus dem digitalen Grab auferstehen lassen. Und das meinen wir wörtlich: Was 2005 als Close to Human das Licht der düsteren Electro-Welt erblickte, kehrt am 20. Juni 2025 als Closer to Human zurück – nicht als müder Aufguss, sondern als aufwendig rekonstruierte Neugeburt. Möglich wurde das durch eine Mischung aus nostalgischer Hardware-Nekromantie und einer frischen Allianz mit Dependent Records, die sich nun um die physischen Versionen küm...