Parc de Triomphe: Ein bisschen verstörend, sehr faszinierend: Neue Single Angst angekündigt

Parc de Triomphe Ein bisschen...

Während andere am 1. Mai Maibäume schmücken, veröffentlichen 'Parc de Triomphe' lieber einen Song, der uns das Herz in den Hals treibt. 'Angst' heißt das neue Werk der Wiener New-New-Wave-Formation – und nein, das ist kein verfrühter Halloween-Gag, sondern ein düster glühender Brocken deutschsprachiger Gegenwarts-Melancholie. Schon der erste Takt lässt die Sonne verblassen: elektronische Nebelschwaden, ein pulsierender Beat, der sich wie eine schmale Fluchtleiter durch das Gefängnis aus Erinnerungen windet. „Ich hatte solche Angst“, singt die Stimme – oder sagt sie das eher? Emotionslos, distanziert, wie ein Protokoll aus der Innenwelt eines Menschen, der sich selbst abhandengekommen ist. Lösung? Nicht vorhanden. Hilfe? Fehlanzeige. Willkommen im Soundtrack der inneren Panikattacke.

Und ja, Angst klingt an manchen Stellen ein bisschen… schräg. Aber eben auf genau die Art, die hängenbleibt – wie ein Traum, aus dem man leicht verstört, aber fasziniert aufwacht. Dieser Sound kratzt, flackert, stolpert manchmal – und genau dadurch trifft er ins Mark. Wer sich gerne neben dem Takt bewegt und seine Synths lieber mit Ecken und Kanten mag, wird sich hier sofort zuhause fühlen. Parc de Triomphe schaffen es erneut, ihre Hörer*innen musikalisch an die Hand zu nehmen – nur um sie dann in einen Spiegelraum zu führen, in dem jede Reflexion ein Stück Vergangenheit ist. Wer sich also gerne seinen eigenen Dämonen mit Synthesizer bewaffnet entgegenstellt, wird Angst lieben.

Produziert wurde der Song erneut von Alf Peherstorfer, der offenbar ein Faible dafür hat, Klangräume zu bauen, in denen man sich elegant verirren kann. Und während Angst noch nachhallt, kann man sich schon auf den September freuen: Dann erscheint das langerwartete Debütalbum der Band, schlicht Parc de Triomphe betitelt – aber mit Sicherheit alles andere als schlicht. Wer Grauzone und ein bisschen Ideal schon immer mochte, aber keine Lust auf musikalischen Staub hat, sollte hier genau hinhören. Und keine Sorge: Angst vor Angst muss man wirklich nicht haben – nur vielleicht ein bisschen Gänsehaut und ein leicht schiefes Grinsen einkalkulieren.

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