Während der Frühjahrsputz bei den meisten mit Wollmäusen und Kabelsalat endet, hat Daniel Graves von 'Aesthetic Perfection' stattdessen ein komplettes Album aus dem digitalen Grab auferstehen lassen. Und das meinen wir wörtlich: Was 2005 als Close to Human das Licht der düsteren Electro-Welt erblickte, kehrt am 20. Juni 2025 als Closer to Human zurück – nicht als müder Aufguss, sondern als aufwendig rekonstruierte Neugeburt. Möglich wurde das durch eine Mischung aus nostalgischer Hardware-Nekromantie und einer frischen Allianz mit Dependent Records, die sich nun um die physischen Versionen kümmern – Deluxe, versteht sich.
Aber wie kam’s dazu? Nun, im Jahr 2006 machte eine legendäre Festplatten-Apokalypse dem Originalalbum den Garaus. Weg waren die Spuren, Samples, die Seele – zumindest schien es so. Doch Graves, bekanntlich kein Freund halber Sachen, begann 2024 eine regelrechte Schnitzeljagd nach alten Klangerzeugern und Sounds, um sein Debüt von Grund auf neu zu erschaffen. Keine Remaster-Kosmetik, sondern eine Rekonstruktion, Beat für Beat, Note für Note. Und das Ergebnis hat einen neuen Namen verdient: Closer to Human – weil mehr Nähe zur eigenen Vergangenheit selten so modern klang.
In zehn Tracks – darunter Klassiker wie Surface, Sacrifice oder Coward – verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart zu einer Art musikalischem Déjà-vu mit Extraschärfe. Der Begriff Industrial Pop, den Graves seit 2017 selbstbewusst für sein Werk verwendet, passt hier wie nie zuvor: tanzbar, düster, emotional – und nicht von gestern. Wer die Songs nicht nur hören, sondern spüren will, hat Glück: Aesthetic Perfection stehen nicht nur mit neuem alten Material in den Startlöchern, sondern begleiten im Herbst 2025 erneut Till Lindemann auf Tour – eine Kooperation, die sich 2020 bereits als fulminant erwiesen hat. Zuvor stehen Live-Daten in Europa und den USA an, bei denen Fans die rekonstruierte Energie hautnah erleben können.
Nach acht Alben, zahllosen Shows mit Szenegrößen wie Combichrist, Covenant oder Mesh und über zwei Jahrzehnten Bandgeschichte beweist Graves, dass ein Album nicht nur altern, sondern auch reifen kann – wenn man den Mut hat, es neu zu erschaffen.
Festplatten-Crash? Egal! Daniel Graves baut Close to Human wieder zusammen – besser denn je

Stuka – Industrial-Epos trifft auf Kriegswahnsinn!

Wer bei „Stuka“ nur an düstere Geschichtsstunden denkt, hat den elektronischen Bunker verpasst, in dem sich Finnlands brachialstes EBM-Biest seit Jahren verschanzt hat. Am 21. Februar 2025 sprengen sie mit Electronic Body Metal ihre dritte Vollbedienung aus Wut, Wahnsinn und Warhammer 40K durchs multiversale Raum-Zeit-Kontinuum – und das mit Schmackes! Willkommen also in einer Welt, in der religiöser Fanatismus, nie endende Kriege und faschistoide Strukturen nicht kritisiert, sondern vertont werden – mit pochenden Basslines, metallisch-verzerrten Vocals und der Ästhetik eines Bolter-Salven-Gem...
Memories Of A Lost Soul melden sich zurück – düsterer, wuchtiger und melodischer denn je

Manche feiern 30 Jahre mit Sekt, Häppchen und Krawatte – 'Memories Of A Lost Soul' zelebrieren ihr Bandjubiläum lieber mit Blastbeats, Growls und einer ordentlichen Portion finsterem Bombast. Am 13. Juni erscheint ihr sechstes Studioalbum Songs From The Restless Oblivion – ein klangliches Ungetüm, das sich so kompromisslos durch Death, Black und Gothic Metal fräst, dass selbst der Sensenmann anerkennend nicken dürfte.Mit dem neuen Album erreichen die italienischen Extreme-Metal-Veteranen ein bisher unerreichtes Maß an klanglicher Reife, ohne dabei ihre bissige Aggression zu verlieren. Statt st...