Wenn eine Band nach 45 Jahren Bandgeschichte einen neuen Label-Deal verkündet, dann ist das nicht irgendein Pressetext, sondern ganz sicher auch ein weiteres Kapitel in einer Legende aus Stahl, Schweiß und ohrenbetäubenden Maschinenrhythmen. Die Krupps haben offiziell bei Dependent Records unterschrieben – und wer jetzt denkt, das sei eine Randnotiz, der unterschätzt, wie oft diese Düsseldorfer Institution in den letzten vier Jahrzehnten die elektronische und metallische Musikwelt durcheinandergewirbelt hat.
2026 erscheint das nächste Studioalbum, flankiert von einer großzügigen Wiederveröffentlichung des Backkatalogs. Digital, physisch, groß, laut – so wie man es von Die Krupps erwartet. Für Frontmann Jürgen Engler fühlt sich das Ganze wie eine Heimkehr an. Kein Wunder: schon in den 90ern war Stefan Herwig (heute Chef von Dependent) eine Schlüsselfigur, als er die Band mit Front Line Assembly zusammenbrachte und auf Nordamerika-Tour schickte. Geschichte wiederholt sich also – diesmal in noch größerem Maßstab.
Ralf Dörper, musikalischer Mit-Verschwörer seit den frühen Tagen, betont den logischen Schritt: abgesehen von kurzen Abstechern zu Majorlabels war man immer im Indie-Kosmos zuhause. Jetzt, mit Dependent, findet die Band einen alten Weggefährten, der die Szene nicht nur kennt, sondern über Jahrzehnte geprägt hat. Herwig selbst schwärmt von der „wohl traditionsreichsten elektronischen Band neben DAF und Einstürzende Neubauten“. Und recht hat er: während viele Kollegen längst in der Nostalgie verstauben, haben Die Krupps 2023/24 auf US-Tour mit Ministry und Nitzer Ebb bewiesen, dass ihre Maschinen immer noch unter Volllast laufen.
Seit der Stahlwerksynfonie von 1981 bis zu neueren Werken wie Vision 2020 Vision hat diese Band immer wieder neue Formen von Industrial, EBM und Metal verschweißt – ein Sound, der Rammstein und Konsorten mit vorbereitet hat. Heute stehen neben Engler und Dörper auch Drummer Paul Keller und Neuzugang Dylan Smith (ja, der Gitarrist, einst bei The Sisters Of Mercy) auf der Bühne. Und genau dieses Line-up soll 2026 das nächste Kapitel aufschlagen. Wer dachte, Maschinen altern irgendwann, wird von Die Krupps eines Besseren belehrt: sie rattern weiter, lauter und kompromissloser denn je.
Stahl trifft Label: Die Krupps kehren bei Dependent heim
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