Finnr's Cane - Finnr's Cane

Finnr's Cane - Finnr's Cane

Zweimal begegneten mir die drei Herren aus Kanada in der Vergangenheit bereits, aber das ist schon so lange her. Über 10 Jahre. Der Bandname Finnr’s Cane konnte entsprechend irgendwie Vertrautheit heraufbeschwören, aber ich musste tatsächlich im Archiv suchen und nachlesen, wie ich wohl das Debüt und das Zweitwerk der Band fand. Kein gutes Zeichen, genau wie die Tatsache, dass ich alle Dateien gelöscht hatte. Und ja, beim Nachschlagen erkannte ich keinerlei Begeisterung. Entsprechend verhalten ging ich an das selbstbetitelte Album Nummer 4 - aber stimmen die Vorahnungen mit meinen Eindrücken überein?

Zunächst einmal haben wir es mit wenig düsterem Black Metal zu tun, recht atmosphärisch, doomig in der Stimmung, oft druckvoll und dank Einsatz von Piano und Akustikgitarre auch dann und wann etwas folkig. Den Vorwurf einer suboptimalen Produktion wie beim Debüt muss 2025 nicht wiederholt werden, die Beliebigkeit und das wenig Besondere…. Tja, das ist so eine Sache. Finnr’s Cane haben sich auf jeden Fall deutlich weiterentwickelt und schaffen grundsätzlich eine sehr schöne Atmosphäre. Ich denke an Bands wie Fen, vielleicht Agalloch in späteren Phasen, manchmal auch Ard und bis auf “The northwind”, das mir etwas zu schnulzig-doomig zäh ist, gehen alle Songs zumindest als Durchschnitt durch. Insbesondere die erste Albumhälfte weiß sogar zu gefallen, vor allem “In shadows” mit seinem sehr einfachen, aber effektvollen Riffs. Ich kann mir die Band auch wirklich gut Live auf einem Festival vorstellen, nicht als Hauptakt aber als eine weitere gute Band und ich will annehmen, dass ich dann auch gut mitschwingen könnte. Aber, und dieses Aber setzt sich anscheinend seit den ersten beiden Alben fort: Der Band gelingt es nicht, wenigstens einmal so richtig gut zu sein. Das ist alles gekonnt nach den Genrestandarts aufgebaut und schön eingespielt, aber es fehlt mir einfach die eine Melodie, die so richtig ergreift. Die Bridges, die aufhorchen lassen. Die Momente, ich denen ich nur noch hinhorchen möchte. Stattdessen bekomme ich ein gutes Album ohne Überraschungen und bewegender Momente.

‘Finnr’s Cane’ kann ich sehr gut im Hintergrund hören, aber ich wüsste nicht, warum ich mir ausgerechnet diese Band vorknöpfen sollte, um mich hinzusetzen und alle Konzentration hinein fließen zu lassen. Durchschnittlich gut ist aber ein Urteil, dass man viel zu oft fällen muss und entsprechend gilt eine Reinhörempfehlung nur all denjenigen, die sich mit atmosphärischen, leicht doomigen Black Metal anfreunden können und dringen Bedarf nach neuem Futter haben.


Finnr's Cane - Finnr's Cane

29.08.2025 / Nordvis


https://finnrs-cane.bandcamp.com/


1. Wayward souls
2. Twilight glow
3. Awaken the sleeping forest
4. In shadows
5. The northwind
6. The everwinter grey
7. The spell of the change of seasons
8. Harvest

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