Die WM ist vorbei. Es waren vier schöne sonnige Wochen, die die ganze Nation, oder besser gesagt die ganze Welt begeisterten. Selbst als Fussball-desinteressierter, Sportschau-hassender Bewohner der Republik konnte ich mich dieser Begeisterung nicht entziehen und schrie die Parolen im schwarz-rot-golden kostümierten Pulk, der unsere Jungs immerhin auf den dritten Platz gebracht hat. Die Hymne zu diesem Ereignis schrieben weder der Ersatz-Jesus aus Mannheim, noch der 3-Lions kopierende Jungfernsehstar und auch nicht das Höschen-lose Monster der FIFA, sondern eben die Sportfreunde. Und dafür gebührt ihnen ein gewisser Dank und Respekt! Ob dieser Dank aber die Veröffentlichung eines ganzen Fussball-Albums rechtfertigt, das soll an dieser Stelle näher untersucht werden. Einerseits ist mir ein solches Konzept-Album sehr suspekt, andererseits muss man zugeben, dass wenn eine deutsche Spasskombo das Mandat für ein solches Werk besitzt, es auf jeden Fall die auch früher schon Fußball-gesteuerten Sportfreunde sind! Und wenn man nach dem Hören des Werks ehrlich ist, hat sich eigentlich bis auf die schwarz-weiss-sechseckigen Texte nicht viel zu den Vorgänger-Alben geändert. Die obligatorische Gitarren-Ballade ist mit ‚Eine Liebe, die nie zu Ende geht’ wieder da, lustige Texte gibt’s bei ‚Die Frisur von Björn Borg’ oder ‚Mag Tischtennis’ und mit ‚Nix geht mehr’ liefern die drei Münchner einen Beck-inspirierte Midtempo-Kracher zum Mitspringen. Weniger gelungen vielleicht das Cover von ‚Pogo in Togo’ oder das italienisch dargebotene ‚Come Sara’, aber das ist halt immer Geschmackssache. Das Phänomen ‚Sportfreunde’ geht mit ‚Zweikampf’ also in eine neue, recht unspektakuläre Runde. Wer mehr vom bereits bekannten Stoff mag ist mit dem Album bestens bedient, wer hingegen mal etwas anderes hören möchte als das, was auf den letzten Alben geboten wurde, wird enttäuscht werden. Als Kaufargument mag noch zählen, dass auf der momentan Auflage bereits ‚54, 74, 90, 2010’ als Bonus enthalten ist, so dass man die Scheibe bei der nächsten WM getrost nochmals aus dem Schrank holen kann. Und ‚Three Lions’ singen die Engländer nach fünfzehn Jahren ja auch noch immer!