Aus La Ciotat, einer kleinen Stadt an der französischen Mittelmeerküste, die eher für ihr Kino-Museum als für elektronische Klangreisen bekannt ist, kommt nun ein musikalischer Drift, der länger nachhallt als eine Sommernacht am Hafen: Sonic Thing haben ihren neuen Track „Endless Drift“ auf Bandcamp veröffentlicht. Statt Postkartenidylle oder südfranzösischem Chanson serviert das Projekt sphärische Electronica, die klingt, als würde man zwischen Wellen aus Neonlicht und digitalem Nebel dahintreiben – irgendwo zwischen Traum und Tanzfläche.
Der Song macht seinem Titel alle Ehre: „Endless Drift“ schleicht sich langsam heran, baut seine hypnotischen Schichten in geduldigen Loops auf und lässt einen nicht mehr so schnell los. Keine grellen Drops, keine gezwungene Euphorie – hier wird Schweben zur Disziplin, fast schon zur Philosophie. Wer sich mit Kopfhörern zurücklehnt, bekommt den Eindruck, die Schwerkraft hätte kurz Urlaub genommen, und es sei völlig normal, dass das Zimmer in schillernden Wellen zu atmen beginnt. Sonic Thing gelingt damit ein Stück Musik, das nicht nach Gassenhauer schreit, sondern nach Wiederholung. Ein Drift, den man mehrfach hören will, weil er mit jedem Durchgang neue Details preisgibt: kleine Melodien, die wie glitzernde Partikel im Hintergrund aufblitzen, oder subtile rhythmische Verschiebungen, die kaum merklich, aber wirksam für Bewegung sorgen.
Es ist diese Balance aus Ruhe und unterschwelliger Spannung, die den Track so charmant macht. Keine Effekthascherei, kein wildes Experimentieren um des Experiments willen – „Endless Drift“ wirkt wie eine Einladung zum Loslassen, ein kleiner Fluchtpunkt aus dem Alltagsgetöse. Kurz gesagt: ein hypnotisches Souvenir aus Südfrankreich, das man lieber auf Repeat laufen lässt, als es einmalig zu konsumieren. Also: rüber zu Bandcamp, Song starten, Augen schließen – und der Drift beginnt.
Sonic Thing lassen los – „Endless Drift“ jetzt online

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