Mit “Transformation” meldeten sich die Belgier von SA42 nach langer Zeit 2007 aus der Versenkung zurück und legten eine Scheibe vor, die vor allem die „alten EBM-Hasen“ ansprach. Doch dieses Lebenszeichen war zur Freude aller Fans keine einmalige Sache und die Geschichte SA42 geht 2010 in die nächste Runde. „Vae Victis“ steht in den Läden und bietet der EBM Hörerschaft alles, was man von SA42 erwarten kann: Nostalgische, langsame Melodieverläufe, eine kalte Stimmung die tanzbar aber nicht mitreißend ist (und auch nicht sein will) und Vocals, die im Erzählstil gehalten und kaum bearbeitet sind. Und auch wenn die Möglichkeiten für Variationen gerade bei einem solchem „treu bleiben“ der Ideale im EBM Bereich äußerst gering sind kann man „Vae Victis“ der eingeschworenen Gemeinde nur empfehlen. Denn sie bekommen genau das, was sie hören wollen auf einem hohen Niveau. Die zehn Tracks (plus Outro) sind fast durchweg gelungen, einzig der Titeltrack mit dem etwas zu plumpen Text und des schnarchige „Time is comming“ fallen da raus. Neueinsteiger und Freunde der derzeitig aktuelleren Ausrichtungen der elektronischen Musik werden hingegen kaum Zugang zum Material finden. Aber das wird weder SA42 noch die Fans der Belgier stören. Die Special Edition mit BonusCD hinterlässt hingegen nur einen faden Beigeschmack: Warum ausgerechnet einer der beiden schlechtesten Tracks ausgewählt wurde um ihn in 8 Remixen zu präsentieren ist mehr als fraglich, denn auch in den Versionen der anderen Vertreter des Genres kann „Time is comming“ kaum begeistern – zu schwach ist da die Vorlage. Und denoch gilt für „Vae Victis“: Leckerer EBM für eine eingeschworene Gemeinde. Für die breitere Hörerschaft bleiben SA42 aber zu kalt und unzugänglich. Deswegen gibt es 4 Punkte (zu denen die Fans 1 bis 2 hinzufügen dürfen). Was wohl die Zukunft bringt?