Sielue - Askel tyhjyyteen

Sielue - Askel tyhjyyteen

Anfang des Jahres stellte ich ein Album von Häxkapell vor, klassischer Black Metal eines einzelnen Finnen, für mich eine positive Erfahrung. Janne Posti, dieser einzelne Finne eben, hat in seinen 44 Lebensjahren schon zahlreiche musikalische Spielwiesen beschritten, wenn ich dem Internet folge und anscheinend könnte zumindest Sons of Crom noch zumindest wenigen etwas sagen. Sielue stellt das Folk-Solo-Projekt von Janne vor, das Debüt ist anscheinend eine Rückkehr zu Jannes Wurzeln und trägt den Namen 'Askel tyhjyyteen'. Aber kann es denn was?

Ich glaube, diese Frage lässt sich mit einem klaren und zweifelsfreien „Kommt darauf an“ beantworten. Sielue machen klassischen nordischen Folk, also melodisch und instrumental wenig aufregend. Mal getragen durch die Akustik Gitarre, mal durch das Piano, der dezente Einsatz von E-Gitarren ergänzt diesen Reigen und bringt manchmal eine Country- und Westernstimmung rein. Perkussions habe ich keine bemerkt und ansonsten mischen sich nur noch Aufnahmen von Regen in das Klangbild. Durch den sehr angenehmen finnischen Gesang bin ich natürlich etwas an ganz alte Tenhi erinnert, an Tuhat Kuolemaa Sekunnissa oder Pyhä Kuolema – damit erobert man mein Herz recht leicht. Ich liebe das Land und könnte der finnischen Sprache stundenlang lauschen, aber Sielue kann auch über einfache Bedienung meiner Rezeptoren hinaus überzeugen. Insbesondere der Opener stellt einen wirklich wunderschönen Song dar, der allein ein Probelauschen für Folk-Freunde begründen sollte. Ein liebliches Spiel zwischen stillen Tönen und einem treibenden Refrain, fantastisch aufgenommen – ich bin überzeugt. Leider war dies bereits der Höhepunkt und es folgen 7 Titel, die zwischen nett, gut und überzeugend schwanken, zwar ganz ohne Ausfälle, aber eben auch ohne ein zweites Erreichen der Höhen des Openers. „Ensimuli“ zum Beispiel ist eine lieblich tragische Ballade, am Piano vertont, schmachtend und zauberhaft. „Sateessa sieluni vaeltaa“ hingegen wechselt in der Stimmung zwischen Empyrium und Byrdi und der abschließende Titelsong bringt mit Akkordeon und Orgel fast schon Wongraven Vibes.

Sielue kann ich Freunden des Genres „Black metaller schalten den Strom ab, um mal ein wenig anders zu klingen“ weiterempfehlen, Janne Posti hat der Welt jedoch nicht so viel Neues zu berichten. Aber wenn man sich in diesem Umfeld wohl fühlt und ein paar der Projekte wiedererkannte, deren Namen ich in den Text einfügte, dann ist 'Askel tyhjyyteen' ein weiteres sehr angenehmes Album und sicherlich einen Probelauscher oder Einkauf wert. Mir fehlte zumindest ein zweiter wirklich mitreißender Song, um das Album selbst zu bestellen... und ein gutes Coverartwork, denn das sehr mittelprächtige Bild im Zusammenhang mit zwei ungeeigneten Schriftarten wirkt doch etwas zu amateurhaft.


Sielue - Askel tyhjyyteen

23.05.2025 / Nordvis


https://sielue.bandcamp.com/album/askel-tyhjyyteen


  1. Marrasaamun kyyneleet
  2. Haudasta alaspäin
  3. Ensilumi
  4. Aava maa
  5. Sateessa sieluni vaeltaa
  6. Unesta elämän
  7. Havuarkku
  8. Askel tyhjyyteen

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