Mit ihrem letzen Album "Extend The Line" konnten die Shadow-Minds schon einige Achtungserfolge verbuchen und schafften es auch, dass das Re-Release bei Danse Macabre veröffentlicht wurde. Anschliessend nahm sich das inzwischen zum Duo geschrumpfte Projekt von Mastermind Michael und Sänger Charly eine Auszeit, um das Nachfolgealbum "The Arc Of Truth" zu schreiben und zu produzieren. Mit vierzehn echten Songs ist die CD gut gefüllt und bietet dem geneigten Käufer somit offensichtlich auch einigen Gegenwert. Nun, wie sehr werden diese Erwartungen erfüllt? Tja, um es gleich vorweg zu nehmen: Masse ist leider nicht Klasse. Der ganze Charme und die Vielfalt, die auf "Extend The Line" so präsent waren, ist auf "The Arc Of Truth" wie weggeblasen und der Rezensent kann sich des Gefühls nicht erwehren, als wären den Shadow-Minds die Ideen ausgegangen. Auch das Mastering kann mich leider so überhaupt nicht für sich einnehmen. Es klingt alles relativ platt und ich weiss nicht, was mit Charlys Stimme passiert ist, die sonst so präsent für Druck sorgte und jetzt (oft vergeblich) gegen die Synthisounds ankämpft. Die meisten der vierzehn Songs gehen im Grunde nach vorne aber plätschern über den gesamten Verlauf dann doch relativ belanglos vor sich hin. Highlights sind hier noch die Balladen "The World Is Out Of Joint", "Rain" und "Bitter Suffering" im Mittelteil des Silberlings, sowie "Journey" und "Waiting", aber so richtig zu begeistern wissen diese ebenfalls nicht, von "The World Is Out Of Joint" und stellenweise "Waiting" einmal abgesehen. War es auf dem Vorgänger "Extend The Line" noch so, dass die Vocals von Sänger Charly schön präsent im Vordergrund der Songs zu hören waren, so gehen sie auf "The Arc Of Truth" in einem Klangbrei unter. Ich weiss nicht genau, was sich hier verändert hat, aber "The Arc Of Truth" wirkt klanglich sehr überladen. Auch sind die Strukturen und Sounds sich häufig sehr ähnlich, so dass es durchaus an Abwechslung fehlt, die in den Ohren des Hörers für Kurzweil sorgt. Es ist sehr schade, aber im Falle von "The Arc Of Truth" kann man nicht von einer wirklichen Weiterentwicklung sprechen, obwohl das Potential sicher da ist. Zudem sind die charismatischen und mitreissenden Vocals von Charly und die ambitionierten, engagierten Lyrics auch zu gut, um so unter Klangwänden begraben zu werden. Schade.