Nachdem das Erstlingswerk „No Sleep Demon“ der Formation Seabound am 21. Mai 2001 das Licht der Welt erblickte und nunmehr fast drei Jahre ins Land gegangen sind bis wir uns über „Beyond Flatline“ freuen dürfen, kommt man an dem Klischeespruch schlechthin „Gut Ding will Weile haben“ einfach nicht vorbei. Das was Seabound hier anbieten dürfte jetzt schon Maßstäbe in Sachen Electro für das noch relative junge Jahr 2004 setzen, woran sich die ein oder andere Band messen lassen werden muss, ob sie nun will oder auch nicht. Was sofort auffällt, genau wie beispielsweise beim letzten In Strict Confidence - Album „Holy“ ist die nahezu „erschreckend“ gute Gesamtproduktion. Mittlerweile scheinen die Electrobands allgemein einen gewissen Stand in Sachen Produktion erreicht zu haben, der fast nicht mehr steigerungsfähig zu sein scheint und in letzter Zeit setzen auch immer mehr Bands wieder vermehrt auf Stereoeffekte, so auch Seabound auf „Beyond Flatline“, und das ist gut. Im November letzten Jahres gab es als Vorboten zum Album ja bereits die Single „Contact“ auf die Ohren und ich persönlich hatte nach dem hören dieses Songs schon eine gewisse Erwartungshaltung an das darauf folgende Album und bin aus heutiger Sicht keineswegs enttäuscht worden. Das Album setzt zu ca. 80 Prozent auf rhythmische Soundstrukturen, die sich nach vorn bewegen. „Transformer“ (Track 01) ist gleich ein gutes Beispiel dafür und mit „Contact“ (Track 02) im Anschluss lässt man hier nichts anbrennen. „Soul Diver“ (Track 03) und „Digital“ (Track 04) bremsen dann die Beats etwas runter, damit es mit „Poisonous Friend“ (Track 05) wieder ordentlich abgehen kann. Was mich bei diesem Song schon fast etwas erschrocken hat ist der Umstand, das die Stimme von Frank M. Spinath hier gelegentlich etwas an die von Eskil Simonsson von Covenant erinnert. Mit dem für meine Begriffe viel zu kurzem (Anm.: 02.31 Minuten) „Seperation“ (Track 06) zeigt die Band, das man auch mit Down Tempo Industrial Beats richtig fett klingen kann. „Torch“ (Track 07) ist dann wieder ein etwas ruhiger Song, der sich an dieser Stelle positioniert super in die Tracklist von „Beyond Flatline“ einfügt. „Go International“ (Track 08) bei dem die Band auch zeigt, das die gängigeren Stücke auch nicht unbedingt gleich oder zumindest ähnlich klingen müssen und „Icarus“ (Track 10) betten dann als Rhythmusorientiertere Nummern das ruhige „Watching Over You“ (Track 09) ein und dann sind wir auch schon durch. Ein feines Album, das ohne jetzt vermessen erscheinen zu wollen allerdings gut noch ein, zwei Songs mehr vertragen hätte bei einer Gesamtspielzeit von 47.33 Minuten. Dies wäre allerdings dann auch das einzige Manko, das ich diesem Album unterstellen kann, ansonsten ein absolut gut gemachtes Werk.