Es ist Sonntagabend, das Wochenende liegt wie ein leerer Bierkrug hinter uns und der Montag lauert schon mit ätzenden Aktenbergen und Weckerklingeln. Doch bevor die Realität uns endgültig verschlingt, gibt es noch eine letzte frohe Botschaft – zumindest, wenn man unter „froh“ versteht, dass ein König erschlagen wurde, das Reich zerfällt und melodischer Black Metal die Ruinen beschallt. Les Bâtards du Roi haben nämlich das Artwork zu ihrem zweiten Album „Les Chemins de l’Exil“ enthüllt, das am 10. Oktober bei Les Acteurs de l’Ombre Productions erscheint. Perfektes Timing, um sich in die dunkle Jahreszeit einzukuscheln – mit viel Düsternis, Pathos und einer Prise Mittelalter-Schlamm.
Gegründet erst 2022 im geschichtsträchtigen Orléans, haben die Bastarde des Königs ihre Saga schnell entfaltet: Im Zentrum steht ein Regizid, der Akt, der das Reich ins Chaos stürzt. Die Brüder, vom Königsmord gezeichnet, werden zu Suchenden im Exil – ein Pilgerzug nicht zu Heiligtümern, sondern direkt durch die Abgründe der eigenen Seelen.
Musikalisch reiten Les Bâtards du Roi zwischen Raserei und Erhabenheit. Rohheit prallt auf symphonische Ausbrüche, als würde ein gregorianischer Chor mit Kettenhemd und Corpsepaint den Soundtrack zum Untergang liefern. Wer Symphonic Black Metal mag, aber den Dreck und die Wildheit vermisst, dürfte hier die richtige Mischung finden.
Die Tracklist liest sich wie ein Abenteuerpfad in eine dunkle Chronik: „La Forêt“, „Le Chevalier au corbeau“ oder „La Chevauchée cadavérique“ – jeder Titel ein weiterer Schlag in die Kerbe des Exils. Mit dem Höhepunkt im Titelsong „Les Chemins de l’exil“ dürfte das Album zur Meditation über Flucht, Schuld und Finsternis werden. Also: Ab dem 10. Oktober heißt es, Kerzen an, Kapuze über den Kopf und hinein in das zweite Kapitel dieser düsteren Saga. Montagmorgen kann uns dann mal.
Schwarze Reiter im Nebel: Neues Epos von Les Bâtards du Roi

Covenant - Andreas EP

Schon vor einiger Zeit haben wir über diese Veröffentlichung berichtet – damals noch als News, die viele von euch bewegt hat. Nun ist es an der Zeit, das Ganze mit dem obligatorischen Review nachzuziehen. Denn die 'Andreas EP' von Covenant ist kein gewöhnliches Release, sondern ein musikalisches Vermächtnis, das weit über die reine Veröffentlichung hinausgeht. Sie ist ein leises, ehrliches und tief berührendes Zeichen für den Menschen, der der Band so lange nahestand – Andreas Catjar-Danielsson. Im Juli 2024 verstarb er nach langer Krankheit, und fast genau ein Jahr später entschieden sich Esk...
Rage Sermon - Celebrate The End

Apokalypse ist hier kein drohendes Schreckgespenst, sondern sogar ein Fest: 'Rage Sermon' aus Falköping, Schweden lädt mit der neuen EP 'Celebrate The End' sozusagen zum letzten Tanz ein. Seit 2014 werkelt Mastermind 'Frost' an diesem Projekt – verantwortlich für Vocals, Samples, Synths und Gitarren. Statt Sonnenschein oder Herzschmerz gibt’s eine klare Ansage: Wer nach Liebe sucht, ist falsch abgebogen. Am 13. September 2025 erschien das neue Werk, das sich wie ein düsterer Soundtrack zum Weltuntergang entfaltet – irgendwo zwischen schweißtriefendem Bunker, knapper Nahrung und der Erkenntnis,...