Apokalypse ist hier kein drohendes Schreckgespenst, sondern sogar ein Fest: 'Rage Sermon' aus Falköping, Schweden lädt mit der neuen EP 'Celebrate The End' sozusagen zum letzten Tanz ein. Seit 2014 werkelt Mastermind 'Frost' an diesem Projekt – verantwortlich für Vocals, Samples, Synths und Gitarren. Statt Sonnenschein oder Herzschmerz gibt’s eine klare Ansage: Wer nach Liebe sucht, ist falsch abgebogen. Am 13. September 2025 erschien das neue Werk, das sich wie ein düsterer Soundtrack zum Weltuntergang entfaltet – irgendwo zwischen schweißtriefendem Bunker, knapper Nahrung und der Erkenntnis, dass draußen sowieso nichts mehr zu retten ist.
Musikalisch bewegt sich die EP in den Grenzbereichen von Dark Electro, Industrial und Aggrotech. Es ist diese explosive Mischung aus hämmernden Rhythmen, messerscharfen Synths und aggressiven Vocals, die das Fundament von 'Rage Sermon' bildet. 'Frost' verzichtet bewusst auf klassische Songstrukturen und schafft stattdessen ein apokalyptisches Klangbild, das gleichermaßen bedrückend wie hypnotisch wirkt.
Die Beats sind unerbittlich, stampfen wie ein endloser Endzeitmarsch durch die Gehörgänge und erinnern daran, dass es kein Entrinnen mehr gibt. Die Synthflächen wabern wie giftige Nebelschwaden über dem Schlachtfeld, während die Vocals – verzerrt, angebrüllt, manchmal mantraartig wiederholt – das Unausweichliche predigen. Aggrotech-typische Energie trifft hier auf Industrial-Schwere und Dark-Electro-Atmosphäre, was die vier Stücke zu einem dichten, kompromisslosen Gesamtwerk verbindet. Gerade diese Balance zwischen Wut und Trance macht die EP so faszinierend: Man schwankt zwischen dem Impuls, die Wände einzuschlagen, und dem Drang, die Augen zu schließen und sich in die Beats fallen zu lassen. 'Rage Sermon' feiert das Ende nicht nur als Katastrophe, sondern auch als letzten Rausch.
Das Release ist ein Pflichttermin für alle, die mit Dark Electro, Industrial und Aggrotech mehr anfangen können als mit Happy Pop. Die EP ist auch keine leichte Kost sondern ein schwerer, brachialer und doch hypnotischer Trip, der perfekt in jede Endzeit-Playlist passt. Wer sich mit dem Gedanken anfreundet, die letzten Stunden der Menschheit auf der Tanzfläche zu verbringen, findet hier den perfekten Soundtrack. Für Schöngeister und Romantiker ist das Ganze allerdings eher ein akustischer Albtraum – aber das ist vermutlich genau der Punkt. Reinhören!
Rage Sermon - Celebrate The End

Schwarze Reiter im Nebel: Neues Epos von Les Bâtards du Roi

Es ist Sonntagabend, das Wochenende liegt wie ein leerer Bierkrug hinter uns und der Montag lauert schon mit ätzenden Aktenbergen und Weckerklingeln. Doch bevor die Realität uns endgültig verschlingt, gibt es noch eine letzte frohe Botschaft – zumindest, wenn man unter „froh“ versteht, dass ein König erschlagen wurde, das Reich zerfällt und melodischer Black Metal die Ruinen beschallt. Les Bâtards du Roi haben nämlich das Artwork zu ihrem zweiten Album „Les Chemins de l’Exil“ enthüllt, das am 10. Oktober bei Les Acteurs de l’Ombre Productions erscheint. Perfektes Timing, um sich in die dunkle ...
Mit Vollgas auf den Dancefloor: Night Shark von Mother Motor

Es ist schon verrückt: Während die Supermärkte bereits Lebkuchen in die Regale räumen (ich drehe noch durch) und wir uns fragen, ob wir den Sommer überhaupt richtig mitbekommen haben, servieren uns 'Mother Motor' schon einmal das, was man wirklich braucht, um durch die dunkle Jahreszeit zu kommen – ein elektronisches Monster namens „Night Shark“. Keine Sorge: Hier wird niemand von einem Raubfisch gebissen, höchstens von einer gewaltigen Bassline. Das Album macht dann auch keine halben Sachen und schickt uns direkt in einen imaginären Club, in dem die Lichter flackern, die Nebelmaschine hustet ...