Wenn der Herbst die ersten Blätter von den Bäumen pustet und draußen alles in Gold getaucht ist, dann erhebt sich der Goldene Reiter – diesmal allerdings nicht im Zirkus der 80er, sondern in ehrwürdigen Hallen, wo sonst Amen und Ave erklingen. Joachim Witt geht 2025 tatsächlich „in die Kirche“ – und zwar nicht zum Beichten, sondern um zu berühren: Mit der außergewöhnlichen „Lux Aeterna – Eine sakrale Nacht“-Tour verwandelt er vier ausgewählte Gotteshäuser in musikalische Kathedralen des Innehaltens.
Bei Kerzenlicht, umgeben von der ehrwürdigen Stille jahrhundertealter Mauern, wird aus dem einstigen Enfant terrible des NDW ein Klangpoet zwischen Himmel und Erde. Unterstützt von Piano, Cello, Percussion, Gitarre und Bass, präsentiert Witt Klassiker wie „Goldener Reiter“ oder „Die Flut“ in kammermusikalischem Gewand – entkleidet vom Elektronikdonner, dafür durchtränkt von Gefühl, Resonanz und Gänsehautmomenten.
„Lux Aeterna“ ist kein Konzert im üblichen Sinne, sondern eher ein spirituelles Zwiegespräch – zwischen Künstler, Raum und Publikum. Songs aus seinem aktuellen Album „Der Fels in der Brandung“ fügen sich nahtlos ein in dieses feierlich-schwebende Konzept, das gleichermaßen Andacht wie Aufbruch verspricht. Wer hier nur wegen Nostalgie kommt, wird staunen: Joachim Witt zeigt sich verletzlich, leise, aber ungebrochen majestätisch.
So entsteht ein Abend zwischen Licht und Schatten, zwischen Melancholie und Trost – ein musikalisches Gebet ohne Weihrauch, aber mit viel Seele. Und wenn der letzte Ton in den Kirchenschiffen verhallt, könnte man fast meinen, der Himmel hätte kurz mitgesungen.
Sakrale Klänge statt NDW-Donner – Joachim Witt auf Kirchen-Tour 2025
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