Ruinen, Rituale, Rausch: Cathedron von Sephiroth kehrt zurück

Ruinen, Rituale, Rausch Cathedron von...

Es gibt Alben, die kommen und gehen. Und es gibt Cathedron – eine klanggewordene Beschwörung vergessener Zivilisationen, uralter Götter und unterirdischer Rituale, die seit ihrer Erstveröffentlichung im Jahr 1999 in der Dark Ambient-Szene als sakrosanktes Monument gilt. Am 21. März 2025 kehrt dieses Meisterwerk nun endlich zurück – in einer prachtvollen Doppel-LP- und CD-Neuauflage, die nicht einfach nur Musik präsentiert, sondern ein Tor in eine andere Realität öffnet. Wer Cathedron kennt, weiß: Hier wird nicht gehört – hier wird geopfert.

Sephiroth, das Projekt des schwedischen Klangschnitzers Ulf Söderberg, entstand Anfang der 90er aus einer tiefen Faszination für Mythologie, Megalithkultur und die Schatten vergangener Imperien. Der Sound: eine ebenso epische wie beklemmende Fusion aus tribalem Industrial, finsterem Ambient und archaischer Ritualistik. Inspiriert von Ikonen wie Lustmord, Graeme Revell und Nurse With Wound, erschuf Söderberg mit Cathedron ein klangliches Gräberfeld, auf dem jeder Ton wie ein verlorenes Gebet verhallt. Es ist eine Reise durch schwelende Tempel, verfallene Obelisken und unterirdische Hallen, in denen es noch immer nach Rauch, Blut und feuchtem Stein riecht.

Sieben Tracks – darunter der hypnotische Titeltrack, das bedrohlich pulsierende Abyssanctum oder das finale R’lyeh, das mit fast zehn Minuten Spielzeit wie ein Lovecraft’scher Albdruck in Zeitlupe wirkt – formen eine unentrinnbare Klangspirale. Mit düsteren Drones, atmosphärischen Field Recordings aus Kairo, Island und der skandinavischen Wildnis sowie ritueller Percussion von geradezu kultischer Intensität formt Söderberg einen Sound, der nicht einfach konsumiert, sondern durchlitten werden will. Es ist, als würde man in einem längst vergessenen Tempel das falsche Buch aufschlagen – und nie wieder ganz derselbe Mensch sein.

Die Neuauflage von Cathedron ist mehr als nur ein Reissue – sie ist ein audiophiles Artefakt. Die CD erscheint im hochwertigen 6-Panel-Digisleeve, limitiert auf 300 Stück – Sammlerherzen, bitte leise zittern. Die Doppel-LP wird in zwei Varianten gepresst: 100 Exemplare auf marmoriertem Vinyl (für die Mutigen), 200 auf schwarzem Vinyl (für die Puristen), beide im edlen Gatefold-Sleeve. Die Spielzeit bleibt bei 54:14 Minuten, doch durch das neue Mastering und die erweiterte Gestaltung wirkt alles noch intensiver, noch greifbarer – als würde das Album selbst mit jeder Minute tiefer in dich eindringen. Wer also heute von Dark Ambient spricht, kommt an Cathedron nicht vorbei. Und wer sich darauf einlässt, sollte besser einen Talisman bereithalten. Diese Reissue ist kein nostalgischer Blick zurück – sie ist ein Ruf aus der Tiefe. Und er wird lauter.

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