Fun And Fearless ist die nunmehr dritte VÖ von Restricted Area aus Schweden. Dahinter verbergen sich Emma Johansson und Peter Elm. Zwar habe ich die beiden Vorgängeralben "Explode" und "Realtime" nicht gehört aber wie die dritte VÖ klingt die CD nicht, maximal wie die zweite - produktionstechnisch gesehen. Außerdem lässt sich nicht richtig sagen, worauf Restricted Area nun ihr musikalisches Hauptaugenmerk legen. Ist es eher der EBM (in langsamer oder schnellerer Form), sind es Electro-/Synth-/Futurepop-Songs oder eher balladenähnliche Lieder. Ich weiß es nicht, denn auf der Langrille wird jede dieser Kategorien abgedeckt. Das mag vielleicht nicht schlecht klingen, weil es dadurch nicht langweilig zu drohen scheint, doch der Anschein trügt. Denn so unterschiedlich die Stile sind, man bevorzugt meistens doch eher die eine oder andere Kategorie und hört sich die restlichen Lieder beim Nebebeianhören eben mit an oder sie werden weg gedrückt. Den Beginn macht "Tumbledown". Ein guter basssequenzer-, wenig flächenorientierter Electro-Song und gut für den Club geeignet. Bitte nicht hauen - er erinnert vielleicht etwas an Nitzer Ebb... Er erinnert eben etwas daran, manchmal. So gesehen, ist er schon mein Favorit auf der CD. Leider auf Grund der Vielfältigkeit des Albums nicht repräsentativ für den Rest. Danach folgt der nett klingende Synthpop-Song "I Still Believe" mit einem schönen Refrain zum Mitsingen. Bei den Zwischenspielen fehlt aber soundmäßig der letzte Pepp, so dass der Titel auch etwas vor sich hin dudelt. Mit "Easy Way Out" folgt ein langsamer EBM-Track, wobei die Stimme von Emma fast etwas stört. "Magic Memories" als Nr. 4 ist einer der halblangsamen und instrumentalen Titel und langweilt durch die sich ständig wiederholende Erinnerungsmelodie nach den ersten 30 Sekunden bis zum Ende. Ähnlich ist es beim sehr langsamen "Lost Love", das irgendwie gar nicht auf die CD passt. Das schwedische "Mitt Allt" ist hier die balladige Ausnahme. Dunkle Streicher, Electro-Klingklang, synthhaft entfernte Flächen, eine Percussion-Rhythmusspur und eine ruhige, dunkle Stimme geben dem Titel ein gewisses Etwas. "Tipplezone" - Nr. 5 - bietet eine Vocoder-Stimme plus Sequenzer-Bass und außerdem beim Refrain noch einen 80er-lastigen Chorus mit einem nicht ganz überzeugenden Emma-Stimmchen. Trotzdem sind mir die Melodie und der Titel im Ohr geblieben. Zum Aufwachen nach "Lost Love" gibt es wieder synthpoppige Lebensenergie mit "Come With Me". Anscheinend gibt es nicht allzu viel Synthpop mit Frauenstimmen, denn gewöhnungsbedürftig klingt es schon, weil ihrer Stimme meiner Meinung nach das Besondere fehlt. (Im Studio könnte man dies aber sicherlich noch ändern.) Nun folgt der erste von zwei wilderen EBM-Titeln - "Rhythm You". Der beginnt etwas ungewöhnlich (im Hintergrund arabisch anmutend), viel versprechend, geht voll nach vorn und erinnert wieder einmal etwas an Nitzer Ebb. "Scorn" ist etwas langsamer und vermag den einen oder anderen Gedanken an VNV Nation nicht ganz abzuschütteln. Dafür gibt's als Schmankerl ein paar kurzzeitige Bläser, Emmas - diesmal gut passende - Stimme und Sprachsamples. Nur ist's diesmal Peters Refrain, der den Titel wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. "MS Pain" als letzter echter Titel ist der Nr. 2 nochmal sehr ähnlich, also Synthpop. An und für sich nicht schlecht, aber produktionstechnisch und von Emmas Stimme aus betrachtet, fällt er leider wieder um einiges ab. Mit dem Outro "When..." klingt die CD aus und sagt mir, dass ihr 4 Sterne maximal reichen. => Als Ansporn für Restricted Area, endlich den eigenen Stil zu finden und den Rest in Nebenprojekte zu verpacken. Denn für die Bühne unter dem Namen R.A. ist das Programm einfach zu breit gefächert.