Der Kalender sagt: bald 2026, das Bauchgefühl sagt: Da braut sich etwas zusammen. ‘Klangstabil’ kehren nicht einfach zurück, sie positionieren sich neu – mit einer Tour, die zwischen Clubschweiß und Festivaldunst pendelt und deutlich macht, dass diese Musik nicht für den bequemen Konsum gedacht ist. Während viele Acts ihre Live-Präsenz auf ein paar Pflichttermine reduzieren, wirkt diese Ankündigung wie ein bewusst gesetztes Statement: raus aus dem Algorithmus, rein in den Raum, in dem Musik wieder körperlich wird. Und ganz nebenbei zeigt sich bereits jetzt, dass der Hunger auf diese Konzerte größer ist, als manche vielleicht erwartet hätten.
Klangstabil starten ihr Tourjahr im Januar beim Schachtfrequenz Festival in Zwickau und setzen damit früh ein klares Zeichen. Im Februar geht es nach München ins Feierwerk, wo der Valentinstag eine angenehm düstere Alternative bekommt, bevor die Tour in Hannover Station macht. Dort ist der Auftritt in der Subkultur allerdings bereits ausverkauft – ein deutlicher Hinweis darauf, dass diese Tour kein Geheimtipp bleibt. Wer also mit dem Gedanken spielt, einen der weiteren Termine mitzunehmen, sollte sich besser nicht allzu viel Zeit lassen.
Im Frühjahr verdichtet sich der Tourplan mit Auftritten in Berlin, Köln und Kaufbeuren. Gerade diese Clubshows dürften schnell zur knappen Ware werden, denn ‘Klangstabil’ treffen hier auf ein Publikum, das ihre Mischung aus emotionaler Wucht, kontrollierter Härte und subtiler Eskalation nicht nur schätzt, sondern gezielt sucht. Die Nachfrage in Hannover lässt zumindest vermuten, dass auch an anderen Orten bald das Schild „Ausverkauft“ drohen könnte.
Auch der Sommer bleibt nicht ruhig. Mit Auftritten beim Devil Stage Festival in Friedrichsroda und bei „Return Of The Living Dead“ in Hamburg zeigen ‘Klangstabil’, dass ihre Live-Intensität nicht vom Clubformat abhängt. Diese Musik funktioniert ebenso unter freiem Himmel, getragen von einer Atmosphäre, die sich zwischen kollektiver Katharsis und unterschwelliger Bedrohung bewegt. Den Abschluss bildet im Oktober ein Termin im Jenaer F-Haus – ein konzentrierter Schlusspunkt für ein Tourjahr, das schon jetzt deutlich macht, dass Zögern beim Ticketkauf keine gute Idee ist.
Unterm Strich fühlt sich diese 2026er-Tour weniger wie eine bloße Abfolge von Terminen an, sondern wie eine Erinnerung daran, warum Konzerte überhaupt relevant sind. ‘Klangstabil’ liefern keinen Soundtrack für nebenbei, sondern Abende, die nachhallen – und angesichts der ersten ausverkauften Shows vermutlich schneller weg sind, als man „Karten kaufen“ sagen kann.
Raus aus dem Algorithmus, rein in den Raum: ‘Klangstabil’ live 2026
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