Während in Berlin die ersten Festival‑Line‑ups auftauen und stapelweise Pollen durch die Luft irren, legt ‘Psy’Aviah’ eine Platte aufs Parkett, die allergiefrei sofort in die Beine schießt. „Still Healing (Lectreau Remixes)“ heißt die sechs Tracks starke EP, die seit heute, dem 18. April 2025, offiziell draußen ist – frisch wie der erste Espresso nach einer zu langen Nacht. Der Name ist Programm: Hier wird geheilt, aber bitte mit maximalem Schalldruck.
Hinter den Reglern verschanzt sich ‘Lectreau’, manchen noch als Passenger A von ‘Metroland’ bekannt. Statt minimalistischem U‑Bahn‑Tuckern serviert er diesmal hypnotische Elektro‑Schleifen und technoide Bass‑Tsunamis, die das Melancholie‑Gerüst von ‘Psy’Aviah’ neu ausleuchten. Besonders glänzt dabei Tina Forlorn alias ‘SORROW STORIES’: Ihre Stimme schmiegt sich wie flüssiges Neon um die Beats, mal ätherisch, mal roh, stets ein bisschen bittersüß – und ja, wer damals unseren Review zur ursprünglichen „Healing“-EP auf medienkonverter.de gelesen hat, erkennt hier sofort das emotionale Upgrade.
Dass „Still Healing“ überhaupt existiert, verdankt sich einer beherzten Rochade: Frontmann Yves Schelpe ließ die Produktionsfäden bewusst los, damit Tina und ‘Lectreau’ freie Bahn für ihren Remix‑Rausch hatten. Ergebnis: Jede Nummer erscheint gleich in einer intimen 7‑Inch‑Version und in einer ausladenden 12‑Inch‑Club‑Fassung. „Heaven Is Not Enough“ sticht dabei besonders heraus – nicht nur, weil Text und Melodie komplett aus der Feder der Gästin stammen, sondern weil der Track im Extended‑Mix so gnadenlos eskaliert, dass selbst notorische Bar‑Steher auf die Tanzfläche taumeln.
Und das Artwork? Ebenfalls ein Remix: verzogene Farbeffekte, die wie Rorschach‑Tests für Nachtschwärmer funktionieren. Passt perfekt zum inoffiziellen Motto des Releases: Heilung verläuft selten geradlinig, dafür aber gern bei 128 BPM. Kurzum: Wer seine Narben polieren will, bekommt hier den passenden Soundtrack – ohne Rezept, aber mit Nebenwirkung „Dauerschleife“. Bereit, Schmerz in Schubkraft zu verwandeln? Play drücken, Welt ausblenden, weiterheilen.
Psy’Aviah: Remix‑Magie: „Still Healing“ kurbelt den Electro‑Metabolismus an

Von Allergiespray zu Apokalypse‑Drone: ‘Ambivalence’ von Talvekoidik klopft an

Gerade als dein Pollen‑Tracker meldet, dass der Frühling offiziell zur biologischen Großoffensive bläst, meldet sich ‘Talvekoidik’ zurück – und zwar nicht mit Taschentüchern, sondern mit ‘Ambivalence’. Am 25. April 2025 knallt der Soundtüftler zehn Tracks zwischen Kuschel‑Ambient und Kettensägen‑Kino in den Äther, als wolle er dem Wettergott persönlich beweisen, dass Stimmungsschwankungen auch Stil haben können. Etwa sechs Jahre lagen seit ‘Within and Beyond’ zwischen uns und der neuen Platte – genug Zeit, um sämtlichen Staub aus den Lautsprechern zu pusten. Jetzt gibt es das Comeback im edlen...
VNV Nation spielen auf Nummer nett: Neue Single Station 21 veröffentlicht

Es gibt Songs, bei denen man sich fragt: War das jetzt neu – oder hatte ich das schon mal mit einem anderen Text auf dem letzten Album? Genau dieses Gefühl überkam mich bei Station 21, der neuen Single von VNV Nation, die seit dem 17. April durch die Streamingwelt geistert. Klar, der Track ist sauber produziert, melodisch und tanzbar – also im besten Sinne typisch VNV. Aber vielleicht auch ein bisschen zu typisch?Denn obwohl der Song auf der letzten Tournee schon für Jubel sorgte und zweifellos funktioniert, fühlt er sich an wie ein Déjà-vu in Schwarz – angenehm, gefällig, hymnisch… aber eben ...