Es gibt Songs, bei denen man sich fragt: War das jetzt neu – oder hatte ich das schon mal mit einem anderen Text auf dem letzten Album? Genau dieses Gefühl überkam mich bei Station 21, der neuen Single von VNV Nation, die seit dem 17. April durch die Streamingwelt geistert. Klar, der Track ist sauber produziert, melodisch und tanzbar – also im besten Sinne typisch VNV. Aber vielleicht auch ein bisschen zu typisch?

Denn obwohl der Song auf der letzten Tournee schon für Jubel sorgte und zweifellos funktioniert, fühlt er sich an wie ein Déjà-vu in Schwarz – angenehm, gefällig, hymnisch… aber eben auch vorhersehbar. Wer das VNV-Baukastensystem kennt, kann schon beim Intro mitsummen. Natürlich ist das keine Katastrophe – nur irgendwie hatte ich beim Hören das Gefühl, dass mir Ronan Harris das alles schon mal erzählt hat. Vielleicht auf „Of Faith, Power and Glory“? Vielleicht in einem Paralleluniversum mit exakt gleicher Melodie? Dabei steht Großes bevor: Am 09. Mai 2025 erscheint das neue Album Construct, das laut VNV ein expressives, positives Werk voller Bewegung, Introspektion und epischer Elektronik werden soll. Die erste Single Silence Speaks war bereits (k)ein Hoffnungsschimmer auf kreative Höhenflüge. Und auch wenn Station 21 nicht ganz aus dem Schatten der Vorgänger tritt, bleibt die Vorfreude ein bisschen bestehen.

Zumal das Konzept größer gedacht ist: Später im Jahr folgt Destruct, das zweite Album im VNV-Doppelpack – und hier wird’s düster. Härter, cineastischer, dystopischer. Quasi das Gegenstück zu Construct, das musikalisch wie inhaltlich den Sturm zur Sonne verspricht. Bis dahin bleibt uns Station 21 – eine hübsche Station auf dem Weg, vielleicht nicht die aufregendste, aber auch keine, bei der man aussteigt. Und jetzt mal Butter bei die Beats: Wie gefällt Euch Station 21? Lasst unten gern Eure Sternchen-Bewertung da – wir zählen alles von „galaktisch geil“ bis „meh mit Melodie“.