Ross Learmonth (Gesang, Gitarre), Dale Schnettler (Schlagzeug), Marco Gomes (E-Bass), Dirk Bisschoff (Gitarre) und Neil Breytenbach (Keyboard) bilden gemeinsam die südafrikanische Rock-Alternative Band Prime Circle, die mit "Jekyll & Hyde" ihr fünftes Album veröffentlichen. Das Album der im Jahr 2000 gegründeten Band entstand in Zusammenarbeit mit Kevin Shirley (Iron Maiden, Aerosmith, Led Zeppelin), Theo Cous (INXS, Smashing Pumpkins, Beastie Boys) und George Marino (Arcade Fire, Arctic Monkeys), die allesamt mit einem breiten Spektrum an Erfahrungen und Können aufwarten. Sieht man von kleinen Einschränkungen ab, macht sich dies auf "Jekyll & Hyde" absolut bemerkbar. Bei Prime Circle kann man nach einer Bandgeschichte von mehr als zehn Jahren natürlich nicht mehr von einer jungen und unerfahrenen Band sprechen. Ihrem melodisch-schönen Rocksound hört man an, dass die Mitglieder genau wissen, worauf es ankommt und ein eingespieltes Team bilden. Der Sound, der vollgesogen ist von den Klängen des 90er Rocks, ist sauber; der Gesang alles andere als rau und knarzig, sondern weich und angenehm; die Songs, im Ganzen, funktionieren. Schade ist, dass die Songs zu oft zu verhalten daherkommen und nur selten mal ein Schlagzeug oder die Gitarren von der Leine gelassen werden, um richtig Furore machen zu dürfen. Fürs Radio eignen sich die poppig-rockigen Sachen dagegen kommentarlos. Die ruhigen Töne stehen bei Prime Circle im Vordergrund und dieses Faible für Emotionen und Stimmungen beherrschen sie nahezu perfekt, wie "Breathing", "All Of Me" oder "Turning In My Sleep" beweisen. Dass das Potenzial für mehr Action vorhanden ist, zeigen sie mit "Broken Promises" und "Not The Same". Und wie es klingt, wenn die Südafrikaner Gefühl, Rock und Loslassen verbinden, dokumentiert der schöne und eingängige, leider aber in der Form auch der einzige Titel "Turn Me To Stone". Insgesamt ein gelungenes und empfehlenswertes Album für alle, die gefühlvollen Rock und den Rocksound der 90er Jahre mögen.