Dave Kirvel hatte es nicht leicht. Kaum von Suicide Commando gelöst und auf eigene Füße gestellt, schlagen seine ersten Veröffentlichungen unter dem Namen Pierrepoint voll ein. Doch dann folgt eine fast zweijährige Schaffenspause aufgrund gesundheitlicher und privater Probleme. Nun kehrt er mit "Noizefloor" zurück und will mit rhythmischen Elektroeskapaden abermals unter Beweis stellen, dass der anfängliche Erfolg nicht nur Schall und Rauch war. "Noizefloor" hält das, was der Titel verspricht. Egal ob stampfend oder piepend, Dave Kirvel bringt seine Mischung aus Industrial- und Technoelementen auf den Punkt, ohne die Songs zu überladen. Diese Musik kann man nicht einfach mal nebenbei genießen. Volle Entfaltung findet man hier erst ab einem gewissen Lautstärkepegel. Damit sind einige der Tracks des Albums auch bestens dazu geeignet, etwas Stimmung auf die Tanzflächen zu bringen. Pierrepoint orientiert sich nicht an den Veröffentlichungen anderer Größen der Industrial-/Elektro-/Noisefraktion, sondern hat durchaus seinen eigenen Stil gefunden. Allein das ist schon bemerkenswert. Ohne sich in bis an die Schmerzgrenze gehenden Experimenten zu ergehen, vereinen sich hier Beats und kleine Soundtüfteleien zu gradlinigen und treibenden Songs. Wem also die Veröffentlichungen aus der Noiseecke zu konfus und nervenaufreibend sind und wem der ganze andere Elektrokram zu weichgespült ist, der sollte sich einmal "Noizefloor" anhören.