Das nunmehr siebte Studioalbum veröffentlichten dieser Tage die Urgesteine des ‚elektrosierten’ Industrials aus Italien: Pankow. Alex Spalck ist Gott sein Dank auch wieder dabei um die gewohnt verdrehten aber mit dem Prädikat ‚künstlerisch wertvoll’ zu versehenden Texte auf die bekannt verrückte Weise beizusteuern. Eine gute Dreiviertelstunde Musik wartet auf den Hörer, die in den Pankow-typischen Strudel von links angehauchten Revoluzzer-Stücken mit teilweise leicht suizid-fördernder textlicher/gesanglicher Ausrichtung führt und so nicht mehr los lässt! Der Tanzflächenfüller des Albums kommt sofort mit ‚Deny Everything’. Nicht mehr ganz so offensichtlich elektronisch wie zu Giselas Zeiten und sauber auf Englisch plockert der Track vier Minuten vor sich hin, bevor das Epos ‚Heroina’ düster-monumental folgende Parolen proklamiert: ‚Leben den Überlebenden. Tod den Totgesagten. Freiheit den Verrückten Asche zu Staub, Staub zu Leben. Wie kann ich nur überleben, jetzt wo sie Seele zerbricht…’ Reimen muss sich zum Glück auch 2007 noch nichts bei Pankow! ‚A Wine called Anarchy’ fesselt vom ersten Augenblick durch den knisternd-klackenden Rhythmus der an alte Tage der italienischen Heroen erinnert. Hoppla, was ist jetzt das? Osteuropäische Folklore bieten uns die Herren Pankow in ‚Flash You with my Rage’ an. Unerwartet, aber dadurch umso besser überrascht Alex Spalck mit einer Whisky-geformten Stimme, die man ihm so gar nicht zugetraut hätte: Respekt! Von der Dynamik mit Referenzen auf alte Tage aber um ein Vielfaches trashiger und breiiger zeigt sich ‚Extreme’ biestig und kantig obwohl es vielleicht eine der eingängigsten Melodien des Albums vorweist. Ohne Beats muss danach ‚Die Wut’ auskommen, lediglich tiefe Flächen und lang gezogener destruktiver Gesang bilden das hier transportierte Ambiente. Pop-Perle des Albums, sofern man Pankow mit dieser Bezeichnung nicht beleidigt, ist die erste Hälfte von ‚Property is Theft’ bevor der Song ins hoffnungslos geniale Geräuschinferno übergeht. ‚Each Man has a Way to Betray the Revolution’ und ‚Yagan’ gehören leider zu den schwächeren Songs des Albums wohingegen ‚Injuries und Casualties Aside’ mit leicht sakralem Gesang und sehr gradlinigen Beats wieder zu überzeugen weiss. ‚The End is Nigh’ schließt ein weiteres, sehnsüchtiges erwartetes Lebenszeichen von Pankow mit einer beängstigenden aber herzlichst willkommenen Soundlandschaft ab. Es lebe die Oldschool-Elektronik!