Brooklyn trifft auf Warschau, Industrial auf Techno, Glitch auf Groove – das ist Fading Hopes, die neueste EP von 'Outer Product'. Hinter diesem verheißungsvollen Namen steckt ein Künstler, der tagsüber Computer zähmt und nachts die Klangwelt zum Brodeln bringt - so beschreibt er sich zumindest selbst. Am 15. Januar 2025 entließ er vier düstere Tracks in die Welt, die gleichermaßen nach verrauchten Kellerclubs und dystopischen Sci-Fi-Welten klingen. Doch halten diese 19 Minuten audiophiler Wahnsinn, was sie versprechen? Lasst uns reinhören und herausfinden, ob das Glitch-Feuerwerk nur blinkt oder tatsächlich leuchtet!
Schon der Opener 'Decision' macht keine Gefangenen: Ein pochender Bass, der klingt, als hätte ein U-Bahn-Gleis endlich beschlossen, musikalische Ambitionen zu entwickeln. Dazu gesellen sich industrial-artige Klangscherben, die eher nach Maschinenhalle als Melodie schreien – aber das ist hier das Konzept. Der Track baut sich stetig auf, wirkt dabei fast hypnotisch und lässt dich unweigerlich nicken, ob du willst oder nicht. Der titelgebende Track 'Fading Hopes' ist eine melancholische Techno-Odyssee mit einer gehörigen Prise Electro. Hier wird der Name Programm: Hoffnung, die langsam in den tiefen, glitchigen Synth-Flächen zerbröselt, während der Beat unbarmherzig weiterstapft. Der Song klingt wie eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Ruinen einer postapokalyptischen Welt. Und genau das macht ihn verdammt gut.
Mit 'Last Contact' schraubt 'Outer Product' die Energie noch einmal ein Stück höher. Der Track fühlt sich an wie der finale Funkruf einer Raumstation, die im Orbit zerfällt. Alarmartige Sounds mischen sich mit rhythmischen Störungen, die dich fast schon paranoid machen – in einer sehr guten, clubtauglichen Art. Hier wird deutlich: Der Künstler hat nicht nur Spaß an kaputten Klängen, sondern auch ein Händchen für Atmosphäre. 'Mechanism', der abschließende Track, gibt sich minimalistisch, aber nicht minder eindringlich. Mechanische Geräusche, die klingen wie das Herz eines schrottreifen Roboters, ziehen dich hinein. Ein Track, der in seiner fast schon kühlen, maschinellen Klarheit beeindruckt und gleichzeitig ein ironisches Augenzwinkern in Richtung der Dancefloor-Routinen liefert. Es ist, als ob Outer Product sagen will: "Tanz ruhig, aber denk dran, der Mechanismus ist kaputt!"
Fazit: Mit Fading Hopes zeigt Outer Product, dass er nicht nur Spaß an Maschinen und Melancholie hat, sondern diese auch virtuos in Tracks verpacken kann. Die EP bietet ein kurzweiliges, aber eindringliches Erlebnis für Fans von glitchigem Techno und düsteren Industrial-Klängen. Sicher, das ist nichts für die zartbesaitete Spotify-Playlist neben Lo-Fi-Beats zum Lernen – aber genau das macht ihren Reiz aus.
Empfehlung? Absolut! Ob für den nächsten Untergrund-Rave oder einfach, um sich wie der Protagonist eines Cyberpunk-Films zu fühlen – Fading Hopes ist ein Genuss für alle, die ihre elektronische Musik laut, schmutzig und ein bisschen chaotisch mögen. Also, Kopfhörer auf, Volume hoch – und taucht ein in die glitchige Dunkelheit!
Outer Product - Fading Hopes EP

Dunkle Elektronik trifft dystopisches Fiebertrauma: 'Neon Gods' & 'Own Your Darkness' von Iggor Cavalera und Shane Embury

Zwei Ikonen der Extreme-Metal-Szene, Iggor Cavalera (Sepultura / Petbrick) und Shane Embury (Napalm Death / Dark Sky Burial), haben ihre Gitarren eingemottet und präsentieren dir stattdessen den dystopischsten Soundtrack, den du nie hören wolltest. Am 21. März erscheint über Cold Spring ihre Split-Platte voller düsterer Dark-Ambient-Stimmungen, wütendem Industrial-Lärm und Synthie-Träumen, die eher Albträume sind. Die Platte fühlt sich an wie eine apokalyptische Einladung in die tiefsten Abgründe – mit einem klaren „Viel Spaß da unten!“ versehen.Cavalera packt dich direkt mit 'Neon Gods', eine...
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Vergiss staubige Band-Pfade und flache Indie-Klänge – die Rotterdamer Band 'Elephant' bringt am 28. März 2025 ihr drittes Studioalbum 'III' raus und zeigt, dass melancholischer Indie-Pop nicht nur existiert, sondern strahlen kann. Nach dem Debüt 'Big Thing' (2022) und dem gefeierten Zweitling 'Shooting For The Moon' (2023) haben die Niederländer offenbar beschlossen, ihre musikalische Komfortzone umzukrempeln.Mit den bereits veröffentlichten Singles 'For A Friend' und '20k' gaben sie uns einen Vorgeschmack darauf, wie man emotionale Untiefen mit sonnigen Melodien vereinen kann. Doch das ist er...