In einem vergessenen Winkel des dänischen Untergrunds, zwischen rostigen Synthesizern, staubigen DAT-Tapes und vermutlich einem Stapel alter Memento Mori-Shirts, wurde ein Relikt gefunden: In Absentias verschollenes Cover von Enola Gay. Drei Jahrzehnte lang schlummerte es in den Archiven, wie ein schlafender Cyborg aus der goldenen Ära der EBM. Jetzt wurde es aufgeweckt, auf Hochglanz poliert und bereit gemacht, die Welt endlich zu sehen – oder besser: zu beschallen.
Die Geschichte dahinter klingt fast zu schön, um wahr zu sein: 1995 nahmen In Absentia eine elektronische Coverversion des OMD-Klassikers auf – geplant war eine Veröffentlichung, doch irgendetwas kam dazwischen. Das Ergebnis landete auf einem DAT-Tape und wurde vergessen. 2025, ganze 30 Jahre später, haben die Dänen es zurück ans Licht geholt, remastered und für den digitalen Release aufpoliert. Und das Beste: Ab dem 18. April steht der Track kostenlos (oder "Pay What You Want") auf der Bandcamp-Seite von In Absentia bereit. Die Bandgeschichte ist genauso aufregend wie ihr Archiv: 1990 gegründet, mischten In Absentia in den frühen 90ern die dänische EBM-Szene ordentlich auf. Zwei Alben auf Hard Records, ein Mini-Album bei Subtronic, zahlreiche Compilation-Beiträge – und 1996 dann der große Knall: Auflösung. Doch wie das bei Cyborgs und EBM-Helden eben so ist – tot sind sie nie ganz. 2012 gab’s ein erstes Lebenszeichen, 2020 zum 30-jährigen Jubiläum dann die Rückkehr mit frischem Material auf dem Indie-Label Tinnitorturous.
Und als wäre das noch nicht genug Nostalgie-Futurismus: 2024 stand die Band zum ersten Mal seit 1995 wieder live auf der Bühne – in Kopenhagen beim Konzert im Rust. 2025 geht’s weiter mit Vollgas: Gleich zwei Alben (Reanimated und Ressurrected) erscheinen noch dieses Jahr, mit brandneuem Material und runderneuerten Klassikern. Dazu gibt’s ausgewählte Konzerte in Dänemark und ein besonderes Highlight auf dem Familientreffen-Festival in Sandersleben. Wer also auf oldschoolige Elektronik mit Zeitreise-Flair steht und sich fragt, wie Enola Gay wohl im EBM-Gewand klingt – ab zum digitalen Plattenteller unter inabsentia.dk. Retro-Futurismus hat selten so gut geknallt.
OMD trifft EBM – Enola Gay neu interpretiert von In Absentia

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