Wenn bei 'The Devil & The Universe' die Trommeln dröhnen, dann riecht es nicht nach Räucherstäbchen – sondern nach apokalyptischer Ekstase und schwarzem Wachs. Das österreichische Ritual-Wave-Kollektiv rund um Ashley Dayour, David Pfister und den neuen Trommel-Schamanen Ezechiel (aus Prag) kehrt am 5. September 2025 mit seinem siebten Album Occult Pleasures zurück – standesgemäß natürlich auf dem bekannten Label Swiss Dark Nights.
Occult Pleasures ist dabei nicht einfach nur ein weiterer dunkler Tanz ums Totem. Vielmehr gleicht es einer Séance auf Vinyl, bei der sich dunkle Elektronik, magische Rhythmen und beschwörende Stimmen aus allen Ecken der Szene versammeln. Der Opener „Primordial Temples“ macht klar: Hier wird nicht geklimpert, sondern beschworen. Und zwar mit Soundflächen, die direkt aus einem schwarz-weißem Okkultfilm der 20er stammen könnten – wenn dort jemand bereits Synthesizer gehabt hätte.
Doch das eigentliche Ritual beginnt erst, wenn die Gäste erscheinen: In „Beelzebub Unchained“ schwebt Aux Animaux über peitschenden Beats, während Alex Svenson von Then Comes Silence dem Titeltrack eine bittersüße Erhabenheit verleiht, irgendwo zwischen Totentanz und Tanztee. Zsüd darf gleich zweimal ran und liefert sowohl für „Something Wicked“ als auch „Hadal Ritual“ vokale Hexenkunst, zwischen dunkler Clubnacht und nebligem Waldrand. Besonders herausragend: Das intensive „Shadow Projection“, in dem Çağla von Ductape ihre Vocals teils auf Türkisch haucht – ein Gänsehautmoment mit Weltschmerzgarantie.
Dass die Band mit Ezechiel nun einen dritten Teufel an Bord hat, merkt man nicht nur an den eindringlichen Percussions, sondern auch daran, wie viel körperlicher das Gesamtwerk wirkt. Wo frühere Werke manchmal eher wie schwebende Meditation klangen, ist Occult Pleasures ein beschleunigter Astralkörper mit Herzschlag. Was bleibt, ist ein Werk, das gleichermaßen zeremoniell wie zugänglich ist. Es funktioniert im Kopfhörer ebenso wie im Halbdunkel zwischen zwei Räuchergefäßen. Und es ist ein weiterer Beweis dafür, dass The Devil & The Universe sich nur schwer in Genre-Schubladen einsperren lassen.
Okulter Genuss mit Gästen: Occult Pleasures von The Devil & The Universe erscheint im September

Tränen, Tasten, Telepathie – Edward Ka-Spels neues Soloalbum ist da

Edward Ka-Spel, der zerzauste Magier aus dem Orbit der Legendary Pink Dots, hat wieder zugeschlagen – diesmal solo, mit einem Albumtitel, der so schön wehtut wie ein melancholischer Blick ins Postkartenalbum: A Monument to Wasted Tears. Veröffentlicht am 10. Juli 2025, schwebt das Werk irgendwo zwischen psychedelischer Elegie, dadaistischem Hörspiel und apokalyptischem Synth-Geflüster. Oder wie es Ka-Spel selbst formuliert: "a kaleidoscopic rollercoaster ride, swinging from a saucer." Na dann: Gute Reise.Statt Spotify-Mainstream gibt’s hier Raumkapsel-Ambient, entgleiste Storyfetzen und analog...
Sothoris: Domus Omnium Mortuorum - Polens düsterste Metal-Exporte sind zurück!

Wenn eine Band mit voller Wucht aus der Gruft zurückkehrt, dann kann man sicher sein: Es wird laut, düster – und in diesem Fall auch beeindruckend konzeptionell. Die Rede ist von den polnischen Blackened Death Metal-Dynamikern 'Sothoris', die mit ihrer brandneuen Single "Pro Memoria" einen Vorgeschmack auf ihr drittes Studioalbum 'Domus Omnium Mortuorum' liefern. Ja, richtig gelesen: Das Haus aller Toten öffnet am 3. Oktober 2025 seine Pforten – und was dahinter lauert, ist nichts für zarte Seelen oder Nachtwächter mit schwachen Nerven.Gegründet wurde 'Sothoris' schon 2016 in Miłosław von Bass...