Nordische Nostalgie in Schwarz: Songs Of Hiraeth von Panopticon

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Oha! Ein neues Panopticon-Album im August 2025 – aber eigentlich ist 'Songs Of Hiraeth' ein musikalisches Zeitfenster zurück in die Jahre 2009 bis 2011. Damals, als Smartphones noch mit Tasten kamen, das Reisen ohne Google Translate ein Abenteuer war und Austin Lunn samt Partnerin Bek mit Rucksack und offenen Ohren durch Norwegen und Nordamerika streiften. Kein TikTok, kein Algorithmus, nur Berge, Fjorde, Zeltplätze und viel Musik – und genau daraus entstand das, was jetzt, 14 Jahre später, als nostalgisch veredeltes Werk das Licht der Welt erblickt.

Wer den Namen Panopticon hört, denkt automatisch an Naturmystik in Moll, an ein musikalisches Patchwork aus Black Metal, Bluegrass, Americana und tiefgründiger Reflexion. Dieses Mal ist alles ein bisschen anders – aber doch ganz Panopticon. Songs Of Hiraeth versammelt ältere Stücke, die damals für Splits mit befreundeten Bands aufgenommen wurden oder einfach im digitalen Nirwana verschwanden. Zwei Songs landeten immerhin auf Vinyl (im Split mit Vestiges), der Rest staubte langsam in Austins Kellerfestplatte ein – bis jetzt. Und es wäre natürlich kein Panopticon-Release, wenn die Geschichte dahinter nicht genauso viel Charme hätte wie die Musik selbst: Die Fotos im Artwork stammen allesamt von Bek, geschossen während einer Campingreise durch Norwegen – irgendwo bei Sunndalsøra, einige Jahre später auch in Drammen. Sogar ein selbst gemaltes Bergmotiv hat seinen Weg ins Gesamtbild gefunden. Das Ganze wirkt wie eine persönliche Postkarte aus einer Zeit, in der alles leichter war – zumindest im Rückspiegel betrachtet.

Was aber erwartet uns musikalisch? Das lässt sich aktuell nur erahnen – denn von den sieben Tracks ist auf Bandcamp bisher lediglich 'The White Mountain View' vollständig zu hören. Und der ist... großartig. Über zehn Minuten atmosphärischer Aufbau, dröhnende Gitarren, fragile Melodien, verzweifelte Vocals – das volle emotionale Besteck. Genau das, was man sich von einem Panopticon-Track erhofft, wenn draußen Regen gegen die Fensterscheibe peitscht. Der Rest? Noch nicht zu hören – was die Vorfreude nur noch weiter anheizt.

Was mir persönlich jetzt schon gefällt, ist der ganze Geist, der dieses Release umgibt: kein durchoptimiertes Streaming-Futter, sondern eine Momentaufnahme aus einer anderen Zeit – roh, ehrlich, voller Gefühl. Allein The White Mountain View zeigt schon, wie viel Tiefe in diesem alten Material steckt. Und wenn der Rest des Albums diesem ersten Eindruck gerecht wird, dann erwartet uns ein spätsommerliches Highlight mit viel Herz, etwas Staub und einer ordentlichen Portion Wehmut. Ich für meinen Teil habe jedenfalls selten so gerne auf die Play-Taste eines Einzeltracks gedrückt – und warte jetzt mit gespitzten Ohren und leichtem Kribbeln auf den 15. August.

Nordische Nostalgie in Schwarz: Songs Of Hiraeth von Panopticon
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