Wenn man über nordische Folklore in der modernen Musik spricht, kommt man an einem Namen nicht mehr vorbei: Danheim. Hinter dem Projekt steckt der Kopenhagener Produzent Mike Schæfer Olsen, Jahrgang 1985, geboren im dänischen Brøndby. Seit den frühen 2000ern komponiert er fast ununterbrochen, zwischendurch mal mit Radio-Formaten oder Game-Projekten beschäftigt, aber immer mit der gleichen Triebfeder: der Suche nach einem authentischen Klang, der nordische Mythen nicht nur zitiert, sondern atmen lässt. Aus dieser Leidenschaft entstand Danheim – ein Projekt, das in knapp einem Jahrzehnt vom Geheimtipp für Ambient- und Folk-Fans zu einem globalen Phänomen mit über einer Milliarde Streams gewachsen ist.
Dass Olsen sich nicht mit oberflächlichen „Viking-Atmosphäre“-Klischees zufriedengibt, merkt man sofort. Sein Sound ist durchdrungen von echter nordischer Kultur, gespeist aus alten Sagen, düsteren Legenden und dem dunklen Erbe des Wikingerzeitalters. Kein Zufall also, dass seine Stücke regelmäßig nach archaischen Ritualen klingen, mal wie ein Sturm über Fjorden, mal wie ein Flüstern der Ahnen im nächtlichen Nebel. Dabei bleibt seine Musik nie museal, sondern klingt wie eine lebendige Vision, in der Folklore und Fantasie ein gemeinsames Fest feiern.
Mit Heimferd, das am 31. Oktober 2025 via Season of Mist erscheint, setzt Olsen nun genau diese Saga fort. 13 Tracks führen in knapp 43 Minuten durch ein Wechselspiel aus donnernden Trommeln (Stormdans), abgründigen Klanglandschaften (Rúnmyrkr) und fast zarten Momenten des Lichts (Kominn Dagr). Alles ist von Olsen selbst gespielt, aufgenommen und produziert – ein Solo-Trip, der wie ein Rückruf ins eigene kulturelle Gedächtnis wirkt. Der Titel selbst, „Heimferd“, verweist auf die Heimkehr, und genau so fühlt sich das Album an: als Reise zu den eigenen Wurzeln, auch wenn man sie nie direkt erlebt hat.
Dass dieses Projekt nicht nur Nischen-Publikum bedient, beweisen Zahlen und Fakten: über 585.000 YouTube-Abonnenten, mehrfach im Soundtrack der Serie Vikings vertreten und ein wachsendes internationales Publikum, das die Verbindung von archaischem Feeling und modernem Sounddesign feiert. Danheim ist kein kurzlebiges Phänomen, sondern eine musikalische Brücke – von alten Geschichten zu einer neuen, weltweiten Zuhörerschaft. Und wer beim nächsten Halloween also lieber echten Donner statt Plastikgeklapper hören will, hat hier seinen Soundtrack gefunden.
Nordische Klangwelten: Danheim kündigt neues Album Heimferd an

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