Nachdem aktuell der Festivalsommer leider schon am Abklingen ist, legen 'Faun' flux nocheinmal einen Zaubertrank auf den Tisch: Am 5. September erscheint Hex – und das ist alles andere als ein lauwarmer Kräutertee. Das neue Album kommt nicht nur als schickes Digipack mit 24-seitigem Booklet, sondern in einer Deluxe-Ausgabe gleich im 60-seitigen Hardcover-Buch, prall gefüllt mit Fotos, Hintergrundtexten und einer ordentlichen Portion Magie. Inhaltlich drehen sich die Stücke um die uralte Faszination für Hexen, Seherinnen und Heilerinnen – und stellen ganz nebenbei die unbequeme Frage, warum wir eigentlich immer Angst vor den Kräuterkundigen hatten, nicht aber vor den Scheiterhaufen-Anzündern.
Musikalisch haben 'Faun' wieder alle Register gezogen: Drehleier, Dudelsack, Harfe und Flöte treffen auf elektronische Beats und mehrstimmigen Gesang, als hätten die Mythen von gestern beschlossen, mit den Synths von morgen eine WG zu gründen. Wer denkt, hier gäbe es nur den x-ten Aufguss alter Mittelalter-Themen, irrt gewaltig. Schon der dritte Track, Nimue, bringt mit Chelsea Wolfe eine dunkle Indie-Ikone ins Spiel, während Umay durch die Zusammenarbeit mit der türkischen Sängerin Fatma Turgut weltoffene Akzente setzt. Dazu gesellt sich mit Black Eyed Dog eine intensive Nick-Drake-Interpretation – ein kleines Überraschungsei im Hexenkessel.
Das Album ist damit nicht bloß Pagan Folk zum Mitschunkeln, sondern ein fesselnder Trip durch germanische, keltische, angelsächsische und darüber hinaus reichende Mythen. Oliver Satyr, seines Zeichens Magister der mittelalterlichen Philologie (kein Scherz!), hat die Texte akribisch recherchiert, sodass man beim Hören fast glaubt, direkt in einer alten Chronik zu blättern – nur mit deutlich besserem Soundtrack. Dass 'Faun' seit Jahren zu den unangefochtenen Größen des Genres gehören, beweist nicht zuletzt ihre Chartbilanz: Platin für Von den Elben, Gold für Luna, Top-3-Platzierungen für Pagan und Midgard. Drei Echo-Nominierungen und mehr als tausend Konzerte weltweit tun ihr Übriges. Mit Hex wird dieses Kapitel nicht etwa gemütlich fortgeschrieben, sondern mit einem schimmernden Dolch in die Zukunft geschnitzt.
Kurz gesagt: Wer bereit ist, sich von Kräutern, Runen und Beats gleichzeitig berauschen zu lassen, sollte sich Hex vormerken – und vielleicht schon mal den nächsten Vollmond im Kalender anstreichen.
Alte Sagen, neue Sounds: Faun zaubern mit Hex

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