Endzeit mit Verspätung: Sophia’s ’Herbstwerk’ Remaster entdeckt

Endzeit mit Verspätung Sophia’s ’Herbstwerk’...

Wenn dumpfe Trommeln auf erhabene Streicher treffen und die Luft nach Endzeit riecht, dann weiß man: Sophia’s ’Herbstwerk’ ist zurück. Das neo-klassische Monument von 2001 erschien schon am 22. Juli 2025 frisch remastert – und ja, das ging uns völlig durch die Lappen. Während andere schon stolz mit schwarzen oder „Cold Blue“-Vinyls prahlten, blätterten wir noch nichtsahnend durch unsere Release-Listen.

Hinter dem Projekt steht Peter Pettersson, damals noch unter diesem Namen bekannt. 2003 heiratete er Cecilia Bjärgö und nahm ihren Nachnamen an – seither kennt man ihn als Peter Bjärgö. Mit ’Herbstwerk’ schuf er zu Beginn des Jahrtausends ein Album, das Dark Ambient, Industrial und martialische Neoklassik in einer Intensität vereinte, dass es bis heute wie der verlorene Soundtrack zu einem apokalyptischen Historienfilm wirkt.

Die Jubiläumsausgabe erschien über Old Captain in streng limitiertem Rahmen: 200 CDs und 200 LPs, wahlweise in Schwarz oder „Cold Blue“. Mehr gab es nicht, und wer leer ausging, darf nun auf die Jagd nach Sammlerpreisen gehen. Doch wichtiger als Limitierung bleibt die Musik, die auch im neuen Remaster ihre Schlagkraft behält. Schon der Auftakt „Miserere“ lässt sakrale Schauer über den Rücken laufen, bevor „March Of Strength“ marschiert, als ob eine unsichtbare Armee die Wände niederstampft. „Winterflame“ funkelt frostig, „Inner Turmoil“ und „Copper Sun“ türmen Klangschichten wie Kathedralen aus Stahl und Nebel. „My Salvation“ schließt beinahe andächtig – bis „Prost!“ als makabrer Toast mit Augenzwinkern die Dramatik wieder erdet.

Warum das alles auch nach 25 Jahren noch funktioniert? Weil Peter Bjärgö nie auf kurzlebige Trends setzte, sondern eine Klangsprache erschuf, die gleichermaßen Stärke und Zerbrechlichkeit vereint. Das Remaster von 2025 legt diese Dualität noch klarer frei, ohne den Charakter des Originals zu glätten. Fazit: ’Herbstwerk’ ist kein nostalgisches Museumsstück, sondern ein lebendiges Monument der Neo-Klassik. Wir haben die Neuauflage zwar verschlafen, aber immerhin rechtzeitig aufgewacht, um dieses Meisterwerk noch einmal in neuem Glanz zu würdigen.

Endzeit mit Verspätung: Sophia’s ’Herbstwerk’ Remaster entdeckt
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