Nachdem die EBM-Szene nun schon seit Jahren von europäischen Bands dominiert wurde, schlägt Nordamerika nun zurück....Ob das den beiden Herren Tim Garelick und Mike Renfield aus Phoenix/Arizona wirklich gelungen ist, wollen wir hier nun einmal näher untersuchen. „Neural Code“ ist das Debütalbum der Band, die sich schon als Vorgruppe diverser Szenegrößen wie Icon of Coil, VNV Nation oder Deathline Int. hervorgetan hat. Stilistisch kombiniert man Einflüsse von Electro, Industrial und Wave oder wie heißt es so schön auf neudeutsch : „Futurepop“. Da sich unter „Futurepop“ sowieso keiner was vorstellen kann, versuche ich es mal mit ein paar Vergleichen : Man nehme eine wenig Nitzer Ebb, einen guten Schuss FLA und fertig ist „Noise Process“. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, denn „Noise Process“ bieten eine große Bandbreite an verschiedenen Stücken! So gibt es high-speed Club-Kracher wie der Opener „incarnate“ oder melodische mid-tempo-Wave-Songs wie „dying world“ genauso wie eher langsame Stücke wie „elipsis“. Gemeinsam ist allen Songs der „evil“ Gesang, der meistens im Sound-Teppich der Stücke untergeht. Ob „Noise Process“ mit diesem Album den EBM-Himmel zurückerobern bzw. übernehmen werden, weiß ich allerdings nicht so genau. Sicher handelt es sich bei dieser CD um eine überdurchschnittliche Veröffentlichung im Electrobreich in dem jungen Jahr 2002, aber bis zum Olymp das EBM ist es eben doch ein weiter Weg, und dazu sind u.a. auch ein paar mehr eigene Ideen von Nöten. Gute Ansätze sind sicher vorhanden, und deshalb sollte man „Noise Process“ in Zukunft im Auge behalten. Besonders gut gefallen hat mir der letzten Song auf der CD (einen Remix von "betrayed")...unbedingt mal reinhören, hier zeigt Noise Process, daß sie sogar "richtig" singen können! ...wenn sie so weiter machen, könnte es ihnen tatsächlich einmal gelingen, den Olymp zu erobern. Neural Code kommt übrigens Mitte Februar in den Handel, und Fans oben genannter Bands sollten unbedingt einmal hinein hören. (u.a. über die Webseite von Wire Productions)