Der Albumtitel der Neuerscheinung von No Names klingt tiefdepressiv und entschlossen – ich gebe mich der Leere hin und bin selbst die Leere. Und diese Leere wird jetzt mit harten, lauten Bässen gefüllt.

Im Metal-Gewand macht „The Thread“ den Auftakt. Trippelnde Drums und die harte E-Gitarre dominieren die harten Vocals. Hier und da kracht blechern das Schlagzeug zwischen die schrägen Töne. In „Tedium“ klingt die Stimme, die dich führt zunächst wie dein Mentor, erklärend, wegweisend, doch schnell ergreifen volle Bässe wieder die Überhand. Es folgt „Fake Faith“ und der Titel allein wäre pure Provokation, die sich aber auch im Sound findet. Windig verzerrt steigt der Track mit dir ein und du hörst diesen Gesang, wie von einer alten Schallplatte, die längst ein paar zu viele Kratzer hat. Was ist es? Eine alte Seemannsmusik oder gar DIE Hymne? Die Hymne deines Landes? Der falsche Glaube, der falsche Stolz? Die Stimmen verschwimmen und die heftigen Schläge holen dich laut und schnell wieder ab. Du folgst der prophetischen Rede, die lauerte und weißt es doch längst besser – fake faith – gegen die Heuchelei ein Metal-Geschwader. Die ausufernden Bässe finden wir auch in „Manufacturing Desires“. Drums und E-Gitarre toben. Und um allem noch mehr Ausdruck zu verleihen, schließt sich Fake Faith noch einmal in der raven`s refake Version an, die deutlich dunkler wirkt. Du hast den Eindruck, der „Prediger“ lauert nur auf dich. Du hörst etwas Klirren, hörst dieses Rasseln, das den Song durchzieht. Schräg ist der Sound, langgezogen und klingt fast wie hohe, kämpfende Streicher, ehe er dir poppig entgegenschlägt. „Take me. Hate me…” Was du hörst, ist der biestige Hauch des Bösen. „Save me.“ Jetzt schließt sich der No Names Curse of Youth Dub Mix von „The Thread“ an. Die E-Gitarre tritt in den Hintergrund und lässt eine wirre Soundkulisse an vorderster Front rotieren. Der Decent News Remix von „Fake Faith“ zeigt sich kurz mittelalterlich angehaucht, ehe wieder Vollgas gegeben wird. Hörst du das ausufernde Volk um den Redner herum? Der letzte Variante von „Fake Faith“ wirkt wie aus einer anderen Welt, eine dichte, schleppende Masse. Verschwommen sind die Vocals, zur Unkenntlichkeit verzerrt und der Nebel, der dich wie der Nebel des Grauens mitreißen will, nimmt zu.

Mir persönlich hat sich das Album „in sich“ nicht ganz erschlossen, was aber auch an meinem ganz eigenen Musikgeschmack liegt. Ich bin mir sicher, dass sich viele Freunde für die geballte Bass-Power finden werden.

 

Machine Man Records

 

28.08.2020

 

nonamesau.bandcamp.com

 

1. The Thread

2. Tedium

3. Fake Faith

4. Manufacturing Desires

5. Fake Faith (raven`s refake)

6. The Thread (No Names Curse of Youth Dub Mix)

7. Fake Faith (Decent News Remix)

8. Fake Faith (Stalk Market Death Industrial Demix)