Das Biest des Hardcore-Metal ist zurück. Pedro Mau bringt mit Unterstützung von Filipe Correia (Wells Valley/Concealment) ordentlich Härte. Übersetzen wir uns einige der Titel so landen wir bei „Wachsam“, „Schärfe“, „Kriegerisch“ – und so zeigt sich auch das Album – ein Angriff im Kriegsgewand.

Aus düsterem Nebel tritt die Stimme in „Qualm“ prophetisch hervor. Der harte Metalangriff beginnt, flaut kurz ab, um die E-Gitarre auf mäßigen Drums lauern und anschließend wieder ordentlich toben zu lassen. „What can we do?“ Die Schreie verfolgen dich bis in den nächsten Track. In “Awry” zeigen sich die Drums zunächst poppig abgeflacht, trippelnd. Unsere E-Gitarre bekommt Verstärkung und auch unser Metal-Kopf bekommt Gegensturm. In „Interim“ dominiert die E-Gitarre mit einer Explosionsgewalt die hungrige Bestie, während das Schlagzeug blecherne Schläge austeilt. Der Sound wandelt sich, wird abwartend schräg und liefert dann wieder volle Bässe. Bearbeitet erscheinen die Vocals zunächst in „Dys“, nehmen dann aber fast den Erzählton an, ehe die Bestie wieder ganz hervorbricht. Und auch hier wechselt das Lauernde mit dem marschierendem, psychotisch Ausrastendem. Es folgt „Raptorial“, ein Track, der sich von der ersten Sekunde an ganz ungestüm zeigt. „We`re alive!... Together!“ Die Gitarre dirigiert reitend und fett die irren Drums. In „Aba Cination“ hingegen liefert sich sich mit ihnen einen Wettstreit, während fast metallisch das Tempo für unser biestiges Ungetüm vorgegeben wird. Es folgt „Watchful“, zunächst etwas blechern und dann wieder bestimmend fett. Zunächst ist sie gemäßigt, fast erklärend, diese Stimme deines Monsters und fast genauso prophetisch klingen die Drums, doch dann artet es erneut aus. „Waiting… Misery…“ In „Bellicose“ sucht man seinen rettenden Engel vergeblich. Die Drums überschlagen sich, die Seiten der E-Gitarre glühen. Und die stark bearbeiten Stimmeinschübe versetzen dich in den Zustand einer Maschine. Doch wie sieht es in dieser aus? Ist da noch Leben? Das Biest provoziert dich weiter in „Impenitent“. Schnell und bestimmend herrscht es über dich. Du schaffst den Übergang zu „Acuity“. Metallisch schlägt dir der Sound entgegen, trippelt, bricht aus. Bist du Zeuge des Dialogs des Bösen, des Ausrastenden und des Wahnsinns? Verzerrte Stimmen rotieren auf der lauernden Masse, ehe sie sich aufbäumt, um dich mit aller Kraft zu verschlingen.

Die Aussage KNEEL`s in den Medien ist die, dass Probleme die jetzt noch klein und beiläufig erscheinen, irgendwann unkontrolliert ausarten können und dass man sich deshalb schon jetzt mit ihnen auseinandersetzen sollte. Das ist leichter gesagt, als getan, doch das Album liefert den ersten „Meilenstein“ auf dem Weg dahin. Lass die Bestie in dir raus! Lass alles raus! Danach geht es dir gut.

 

raging planet

 

16.10.2020

 

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1. Qualm

2. Awry

3. Interim

4. Manufacturing Desires

5. Dys

6. Raptorial

7. Aba Cination

8. Bellicose

9. Impenitent

10. Acuity