Die Wiederveröffentlichung einer Best-of Compilation einer nur bedingt wegweisenden Band, die nach 20 Jahren Pause und verringerter Mitgliederzahl wieder zusammengetreten sind darf man schon mit hochgezogener Augenbraue betrachten. Geldbeutel, ich hör' dir klingeln. „7 Years“ erschien vor ziemlich genau 20 Jahren und wurde eben nun im Zuge des Erscheinens des neuen Albums Anfang 2010 und pünktlich zur Weihnachtszeit neu aufgelegt. Nichtsdestotrotz kann die Scheibe inhaltlich durchaus sehr interessant sein – also lassen wir eine weitere Kommentierung der Veröffentlichungspolitik und eine Bewertung links liegen und es folgt nur eine kurze Inhaltsangabe: No More werden die meisten fast ausschließlich durch ihren 1983er Kracher „Suicide Commando“ kennen, der die Jahre überlebte und auch heute noch immer wieder Verwendung in den Playlists findet. Für No More selbst ist diese Tatsache durchaus nicht von Vorteil, ist doch der Song absolut untypisch für die Musik, die die Band ansonsten schuf: Deswegen folgt nach dem obligatorischen „SuicideCommando“ mit „Dim the lights“ ein wesentlich besserer Vertreter der No More Musik. Kein Minimal, wenig Elektronik sondern schrammeliger Gothrock, der durch den leicht orientalisch klingenden Gesang und die Gitarrenarbeit an eine Mischung alter Siouxie and the banshees und der Goth Rock Songs von Dead can dance erinnern. Der Einsatz der Keyboards ist dabei elementarer Bestandteil der Musik. No More schufen damals zum Teil wirklich schöne Songs mit sehr eigenem Gesang, die leider nahezu unbekannt blieben – „7 Years“ ist also als Album an sich eine wunderbare Reise in die Vergangenheit, die sich für alle Goth Rock Fans lohnt. „I still bear the scars“, „I dream of angels...“ oder das titelgebende „7 years“ seien hier als besondere Anspieltips genannt. Zum Ende hin finden sich schließlich drei Liveversionen, unter anderem auch von „Suicide Commando“ - in dieser Form wesentlich mehr auf den No More Sound zugeschnitten und durchaus sehr reizvoll. Auch ein Re-Release einer Best-of Compilation kann durchaus positiv sein: No More machten eine Menge feiner Songs die die meisten Szenefreunde nicht kennen werden. Deswegen kann man „7 years“ in jedem Fall empfehlen – nur werde ich mich vor einer Wertung hüten.