Drums, so einfach wie bei den White Stripes eröffnen das Album ‚War Kids’ des dänischen Duos ‚The Ghost’. Dann jedoch erschließt sich dem Hörer eine weitaus komplexere musikalische Welt als die des Jack White und seiner ‚Schwester’ Meg. Da kommt sogar in ‚Love is Nothing’ eine Blockflöte zum Einsatz. Das hat bei den Cardigans nicht gestört und das passt auch zu The Ghost. Der androgyne Gesang von Filip Mortensen kommt für seine zarten 21 Jahre erstaunlich authentisch und charismatisch rüber. Damit kann er es sich locker erlauben sehr direkt und vordergründig in die Songs gemischt zu werden. Ein bisschen Postal Service hier, ein wenig Strokes dort fließen zusammen zu einer gesunden Mischung aus Synth-Rock und Indie-Pop. Durch die Bank weg vermeidet man die Entscheidung in die eine oder andere Richtung, sondern wahrt das Privileg der Jugend ohne Vorurteile und ohne Zugzwang dem Kompositionsfluß freien Lauf zu lassen. Neben der erfrischenden Gesamtstimmung fehlt dabei jedoch das Fünkchen Überzeugungskraft, dass sich das Gehörte festsetzen und die Zeit überdauern wird. Gute Ansätze die mit etwas mehr Lebenserfahrung noch an Reife gewinnen werden versprechen Entwicklungspotenzial, und so kann man schon auf das nächste Album gespannt sein. Eine Doppel-Headliner-Tour mit Polarkreis 18 könnte durchaus Sinn machen!