Nein, ihr seid nicht versehentlich in der 80er-Retro-Abteilung gelandet: Mote, ein frisch in Berlin gestrandeter Amerikaner, hat sich tatsächlich Princes legendären Hit „When Doves Cry“ vorgenommen – und dabei nicht einfach nur mit Samthandschuhen gestreichelt, sondern in feinste Indie-Rock-Finsternis gehüllt.
Der junge Künstler Joe Schneider alias Mote zog einst mit großem Traum und Gitarrenkoffer von Nashville nach Berlin, um zwischen Bowie-Glitzer und Iggy-Pop-Schweiß seine musikalische Seele zu finden. Gesagt, getan: Mit der brandneuen Single, die am 12. März über Duchess Box Records erschienen ist, zollt er nun seinem Idol Prince Tribut und verwandelt „When Doves Cry“ in eine düster-rockige Hymne voller melancholischer Tiefe. Wie Mote auf diese Idee kam? Tja, nach überstandener Krankheit und pandemiebedingtem Umzug scheint Berlin aus dem Ex-Nashville-Jungen einen echten Überlebenskünstler gemacht zu haben. „Princes Worte fühlen sich heute relevanter an denn je“, meint er – und tatsächlich könnte das Timing kaum besser sein, in Zeiten von Krisen, Unruhen und dem allgemeinen Wahnsinn der Welt. Kein Wunder also, dass es ihn aus den USA weggezogen hat – einem Land, das immer noch verzweifelt versucht, sich aus den klebrigen Überresten eines größenwahnsinnigen Goldtoiletten-Besitzers zu befreien.
Soundmäßig trifft hier David Bowies Coolness auf die dunklen Vibes von Sharon Van Etten, garniert mit einem Hauch der emotionalen Intensität eines Juice WRLD. Nach dem Erfolg seiner Debüt-Single „Sunday“ ist Mote nun auch auf Spotify heiß begehrt („Fresh Finds GSA“ lässt grüßen!) und bekommt vom Label Duchess Box Records offiziell den Ritterschlag verpasst. Wem Prince bislang zu bunt war, der darf sich jetzt an Motes dunkler Version erfreuen – alle anderen sowieso. Berlin hat ihn jedenfalls schon ins Herz geschlossen. Jetzt seid ihr dran!
Mote lässt die Tauben fliegen: Prince-Klassiker im düsteren Indie-Rock-Gewand

Lacrimosa - Lament

Müde und schwach klingt Tilo Wolff zu Beginn des 15. Lacrimosa-Albums mit Namen "Lament". Der dumpfe Klang seiner Stimme im Titelstück wirkt so, als säße der Sänger in einem kleinen Verschlag, das karg von einer Kerze beleuchtet wurde, und richtet eine letzte Botschaft an die "Welt da draußen", der er scheinbar für immer entsagen will. Doch dieses "lamentieren", um im Sinne des Albumtitels zu sprechen, wandelt sich im Laufe des zehnminütigen Stücks in den Willen um, dieser Einsamkeit zu entfliehen. Denn wenn nach der Hälfte des Songs die E-Gitarren einfahren, erhebt sich auch der Sänger, der ...
Acceptance öffnen die Pforten zur Dunkelheit: 'Crucifixion Of Orchids' erscheint im Mai

Nein, hier handelt es sich nicht um botanische Gartenarbeit für Anfänger, sondern um den nächsten dunklen Stern am Himmel der extremen Musikszene: 'Acceptance' präsentieren mit ihrem ersten Album 'Crucifixion Of Orchids' ein leidenschaftliches, klanggewaltiges Meisterwerk, das eure Emotionen direkt in einen tiefschwarzen Abgrund zieht – und es fühlt sich überraschend gut an.Nach sechs langen Jahren der Suche nach dem perfekten Klang, gefüllt mit Schweiß, Tränen und vermutlich einigen durchwachten Nächten, haben Acceptance ihr Debütalbum fertiggestellt. Unter dem klangvollen Namen 'Crucifixion ...