Montreal ruft die Nacht: Sexsomnia präsentieren neue EP

Montreal ruft die Nacht Sexsomnia...

Es gibt Nächte, die fühlen sich eher wie ein düsterer Film an als wie normale Stunden zwischen Sonnenuntergang und Frühstück. Genau da setzen Sexsomnia an – das Darkwave-Elektro-Post-Punk-Trio aus Montreal, das seinen Namen aus einer Schlafstörung zieht und Musik macht, die garantiert jeden Traum verdrängt. Am 25. August 2025 erschien ihre neue EP Forbidden samt Video zum Titeltrack, und die Band beweist einmal mehr, dass sie es versteht, bedrückende Stimmung mit verführerischem Groove zu verbinden.

Mit an Bord: Marita Volodina von Stridulum. Ihre Stimme legt sich auf Forbidden wie kalter Nebel über eine verlassene Straße – unheimlich schön und schwer zu fassen. Frontmann Philip Faith erzählte Post-punk.com, dass es bereits eine Shadow Mix-Version des Songs gab, die vor allem für dunkle Tanzflächen gedacht war. Die nun offizielle EP-Fassung geht tiefer: mehr Rock, ein basslastiger Spionage-Vibe, Streicher, analoge Keys – und insgesamt mehr Drama. Für mich funktioniert genau diese Mischung: Während die Shadow-Version zwar Club-tauglich ist, hat die neue Fassung jene melancholische Schwere, die ich an Darkwave liebe.

Doch Forbidden ist nicht nur ein Einzeltitel, sondern der Auftakt zu einer EP voller Facetten. Besonders spannend: Vapor, bei dem Jazzsängerin Isabelle Young ihre Stimme einer deutlich dunkleren Seite widmet. Dazu gibt’s einen Remix von Nigrum Viduam durch Martin Bowes (Attrition), der gleich auch das Mastering übernommen hat – ein echter Ritterschlag für die noch junge Band. Dass Sexsomnia erst 2021 gegründet wurden, merkt man ihrem Selbstbewusstsein nicht an. Faiths Kollaborationen mit Szenegrößen wie Decoded Feedback oder Edward Ka-Spel, Gaudettes Vergangenheit in der Punk-Szene und Rients elektronischer Background ergeben eine Mischung, die selten so organisch wirkt. Schon ihr 2024er Debütalbum Transcendent bei Manic Depression Records war ein starkes Statement – mit Forbidden legen sie nun eine EP nach, die atmosphärisch noch dichter wirkt.

Mein Eindruck: Diese Songs sind kein Schnellkonsum für die nächste Streaming-Playlist, sondern bleiben hängen, wie ein Traum, der einem am nächsten Morgen einfach nicht aus dem Kopf geht. Ich hätte mir fast gewünscht, sie hätten noch zwei Stücke mehr draufgepackt. Aber was da ist, trifft ins Schwarze. Die Forbidden-EP ist ab sofort via Bandcamp, Spotify und den üblichen Plattformen erhältlich. Wer jetzt noch schlafen will, dem ist eh nicht mehr zu helfen.

Montreal ruft die Nacht: Sexsomnia präsentieren neue EP
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