Kaninchen sind schon putzige Tiere. Besonders dann, wenn sie einen mit ihren großen Kulleraugen anschauen. Ein paar Exemplare dieser niedlichen Gattung eroberten beim Maschinenfest 2004 die Bühne, um einige ihrer Songs zum besten zu geben. Als diese drolligen Geschöpfe aber anfingen, den Boden zum vibrieren zu bringen, gefror dem einen oder anderen wohl das Lächeln im Gesicht. Monokrom sind zurück und präsentieren sich dieses mal im Kaninchenoutfit. Der neue Longplayer trägt somit auch den bezeichnenden Namen "Tales Of Rabbits And Hares". Diese Geschichten haben es allerdings in sich, wie man vielleicht schon vermuten mag. Es bleibt einem schlicht die Spucke weg, wenn man sich das anhört, was Asche, P.A.L, Salt und The [Law-Rah] Collective da auf die Beine gestellt haben. Harscher Noise, gnadenlose Rhythmen, entfesselte Samples sowie verzerrte und extrem raue Vocals bzw. Schreie formen eine chaotisch-wilde Sinfonie. Eines der wenigen Releases, auf die der Ausdruck 'Wall of Sound' wirklich zutrifft. Eine geistige oder gar musikalische Verbindung zu dem tierischen Titeln der Songs sucht man vergeblich. Sicherlich nichts, was man jeden Tag gern zum Frühstück hört, aber trotzdem hat "Tales Of Rabbits And Hares" etwas faszinierendes und wenn es nur die reine Willenlosigkeit der Songs ist. Songs wie "The Bunny's Leap" und "Rabbit On A Meadow" sind, man mag es kaum glauben, sogar für die Tanzflächen geeignet, auch wenn dem Clubgänger hier einiges abverlangt wird. Auf dem Album ist als Zugabe auch ein Video der Combo namens "A Bunny's Life" zu sehen, das aus den Auftritten beim Maschinenfest und in Berlin 2003 zusammen geschnitten wurde. Die einzelnen Bilder prasseln stroboskop-artig auf den Zuschauer nieder. Vor epileptischen Anfällen sei gewarnt. Wem Sonar schon immer zu soft oder zu rhythmisch oder Haus Arafna nicht laut genug ist, der wird mit Monokroms neuem Release endlich die Erfüllung seiner Träume finden.